Allgemein

Berichte aus dem Rest der Welt

Osterholzer CDU verschärft rassistische Debatte!

08. Oktober 2023  Allgemein, Beverstedt, Hagen, Loxstedt, Schiffdorf

Mit einem angeblichen Hilferuf an die Bundespolitik macht die Osterholzer CDU auf sich aufmerksam. Dahinter steckt die schlichte Forderung nach einem weiteren Abbau von Menschen-rechten für Flüchtlinge. DIE LINKE. Osterholz weist das entschieden zurück.

Osterholzer Kreisblatt, Wümme-Zeitung und Norddeutsche berichten am 7. Oktober über einen Brief der Osterholzer CDU und der CDU-Kreistagsfraktion an ihre Vertreter in Niedersachsen, im Bundestag und an die EU-Kommissionsvorsitzende. Dazu erklärt der SprecherInnerat (Kreisvorstand) der Partei DIE LINKE. Osterholz: Die Gelegenheit ist günstig. Die herrschende Politik und ihre Leitmedien haben den Grund für die Unzufriedenheit in der Bevölkerung gefunden: Der Ausländer ist’s! Und da wollen die Osterholzer CDU und deren Kreistagsfraktion nicht fehlen. Mit Genuss greifen sie eine rassistisch aufgeladene Debatte auf, um sich als Sprecherinnen der offenbar schweigenden Mehrheit der Osterholzer Bevölkerung aufzuspielen. Eine Bevölkerung, die „überwiegend keine Akzeptanz mehr“ habe für geflüchtete Menschen?

Welch eine schamlose Anmaßung! DIE LINKE. Osterholz distanziert sich ausdrücklich. Die so genannten christlichen Demokraten missbrauchen berechtigte Zukunftsängste vieler Menschen, um ihr politisches Süppchen zu kochen. Das muss von der demokratischen Öffentlichkeit zurückgewiesen werden! Viele Bürger fürchteten um die sozialen Standards, wenn noch mehr Ausländer ins Land kämen, die vor Bürgerkriegen, Hunger und Armut flüchten. Welche Standards sind gemeint? Altersarmut etwa oder Niedrig-Renten und Bildungsnotstand in einem Land, wo die sechs reichsten Milliardäre genauso viel besitzen wie die unteren 40 Prozent?

„Europa abschotten“ gegen den Rest der Welt? Aber nicht gegen Rohstoffe oder den Zugang zu deren Märkte. Nur die Menschen von dort sind gemeint.

„Vor Ort klären, ob Aussicht auf Asyl in Deutschland besteht“. Wen beauftragt die CDU mit der Recherche der Menschenrechtslage in den schon heutigen „sicheren Herkunftsländern“ Albanien, Ghana, Kosovo usw.?

„Abgelehnte Asylbewerber in den Abschiebeknast“. Dann sind sie wenigstens aus den Augen, den Rest erledigen die Sicherheitsleute. „Asylbewerber in sozialversicherungspflichtiger Arbeit bleiben“. Das bedeutet den Rauswurf aller Mini-Jobber ohne Aufenthaltsgestattung. „Sachleistungen statt Bargeld“ sollen Flüchtende abhalten, nach Deutschland zu kommen. Tun sie aber nicht, lauten die Ergebnisse verschiedener Untersuchungen vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) bis hin zu den Wissenschaftlichen Diensten des Deutschen Bundestages.„Zwang zu Anpassung und Arbeit“ wird gefordert. Dann müssen Sekunde und Albrecht aber Auskunft darüber geben, welches „Wertesystem der Demokratie“ und welche „Freiheitsrechte“ sie denn meinen. „Unsere Vorschläge sind kein Allheilmittel“, wird Sekunde zitiert, sondern Vorschläge einer „christlichen Parteien mit christlichen Werten“. Dazu werden sich sicher Christinnen und Christen äußern müssen. Vorschläge für mehr soziale Gerechtigkeit und Sicherheit in einer demokratischen Gesellschaft sind es jedenfalls nicht.

LINKE: Erfolgreiche Änderungsanträge bei Niedersächsischer Städteversammlung

08. Oktober 2023  Allgemein, Beverstedt, Hagen, Loxstedt, Schiffdorf

Für den 26. und 27. September hatte der Niedersächsische Städtetag seine Mitglieder zur 22. Städteversammlung geladen. Gastgeberin war die Landes-hauptstadt Hannover unter Oberbürger-meister Belit Onay. Es kamen etwa 250 Delegierte, um über die schiefe Haus-haltslage der Kommunen zu beraten.

Am 26. September gab es zum Auftakt die Möglichkeit, sich zu aktuellen Themen auszutauschen, u.a. zu kommunaler Wärmeplanung, Krankenhausreform, dem Rechtsanspruch auf Ganztagsschule, Katastrophenschutz und Kindertagesbe-treuung. Im weiteren Verlauf wurde wiederholt auf das Konnexitätsprinzip hingewiesen und unter dem Titel „Haushaltslage der Niedersächsischen Städte, Gemeinden und Samtgemeinden am Kipppunkt!“ eine gemeinsame Resolution der Städteversammlung erarbeitet und verabschiedet.

Die Resolution ist ein Hilferuf der Kommunen an Land und Bund. Sie weist auf vom Bund an die Kommunen delegierte Aufgaben hin, bei denen sich Bund und Land aus der Finanzierungsverant-wortung ziehen und die Kommunen mit der unfairen Kostenverteilung allein lassen. Handlungs-felder, die in der Resolution benannt wurden, sind KiTa-Finanzierung, Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter, Finanzierung der Krankenhäuser, Unterbringungsfinanzierung für Geflüchtete, die Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur, die Gemeinschaftsaufgaben Agrarstruktur und Küstenschutz, Breitbandausbau und ÖPNV-Finanzierung.

Auf Vorschlag von Christel Homann (Stadtrat Oldenburg) und Dirk Machentanz (Rat der Landeshauptstadt Hannover) brachte Marianne Esdes (Stadtrat Lüneburg und Mitglied im Landesvorstand) zwei Änderungsanträge aus dem Kreis der Delegierten der Partei DIE LINKE ein, in denen der Klima- und Katastrophenschutz und die Schaffung bezahlbaren Wohnraums als weitere wichtige Handlungsfelder benannt wurden, die Kommunen vor große Herausforderungen stellen und veränderte Rahmenbedingungen von Land und Bund fordern. Beide Anträge wurden einstimmig von der Städteversammlung angenommen und in die Resolution aufgenommen, die sogleich der Niedersächsischen Ministerin für Inneres und Sport Daniela Behrens präsentiert wurde. Ministerin Behrens versprach Unterstützung von Seiten des Landes, betonte jedoch auch , dass die Kommunen bei Aufgaben wie der Unterbringung geflüchteter Menschen nicht länger im Abwehrmodus verharren dürften. Es sei der Wille zur Zusammenarbeit zwischen Kommunen und Land gefordert, um die vielen anstehenden Aufgaben gemeinsam in die Umsetzung zu bringen. 

06. Oktober 2023  Allgemein, Beverstedt, Hagen, Loxstedt, Schiffdorf

DIE LINKE. Osterholz diskutiert Umverteilung von Reichtum

06. Oktober 2023  Allgemein, Beverstedt, Hagen, Loxstedt, Schiffdorf

Die Kreismitgliederversammlung der Osterholzer LINKEN wird am kommenden Dienstag, 10. Oktober, ab 19.30 Uhr über die politische Kampagne der Bundespartei „Umsteuern“ und eigene Aktionen dazu diskutieren. Der Versammlung findet in der Museumsanlage Bördestraße 42, in Osterholz-Scharmbeck statt. Gäste sind herzlich willkommen.

„Der Bundesvorstand beschloss die Kampagne, um die skandalöse Ungerechtigkeit bei der Verteilung von Reichtum und Vermögen anzugreifen. Wir brauchen auch im Landkreis Osterholz mehr Geld für gute Schulen, Soziales und Klimaschutz“, sagt Utz Weißenfels vom SprecherInnenrat der Osterholzer LINKEN, und weiter: „Ohne Druck von unten wird die Bundesregierung, die diesen Skandal offenbar akzeptiert, ihre Politik nicht ändern. Darum machen auch wir Osterholzer bei den Aktionen mit.“

DIE LINKE kritisiert, dass die reichsten zehn Prozent der Bundesbürger zwei Drittel des Vermögens in Deutschland besitzen, die untere Hälfte aber nur rund ein Prozent. Die Reichen werden reicher, während die Inflation die Gehälter der Beschäftigten auffrisst.

DIE LINKE beschreibt ihre Forderungen so: „Holen wir uns das Geld zurück! Mit einer Vermögenssteuer, die pro Jahr 100 Milliarden Euro bringt – für Investitionen in Bildung, Schienen und Schwimmbäder. Dazu werden die Vermögen oberhalb von einer Million Euro mit fünf Prozent pro Jahr belastet. So hätten wir mehr Geld für den Ausbau von Bus und Bahn, für Schulen und Kitaplätze, für bessere Pflege und ein gerechtes und modernes Gesundheitssystem, für ein gutes Leben für alle. Geld ist genug da, es ist nur ungerecht verteilt!“

Straßenausbaubeiträge endlich abschaffen!

03. Oktober 2023  Allgemein, Beverstedt, Hagen, Loxstedt, Schiffdorf

Immer wieder müssen Menschen in Niedersachsen teils existenzbedrohend hohe Straßenausbaubeiträge zahlen. Andere Bundesländer, zum Beispiel das rot-rot-grün regierte Thüringen, haben die Beiträge bereits abgeschafft. Aktuell sorgen die Zahlungsforderun-gen an Grundstückseigentümer/innen unter anderem im Landkreis Leer erneut für Debatten. DIE LINKE fordert die Abschaffung der Gebühren. Dazu sagt Franziska Junker, Co-Landesvor-sitzende der niedersächsischen Linkspartei:

„Straßenausbaubeiträge müssen in Niedersachsen endlich abgeschafft werden! Sie sind für viele Menschen existenzbedrohend, wenn sie plötzlich zur Kasse gebeten werden. Eine notwendige Straßensanierung kann so zu einem Armutsrisiko werden, gerade für jene Menschen, die eh schon von geringen Löhnen oder Renten leben müssen. Die Sanierung von vorhandenen Straßen muss stattdessen über allgemeine Steuern finanziert werden. Denn keine Straße wird ausschließlich von den Anliegern genutzt. Es ist eine staatliche Aufgabe, Straßen in einem ordentlichen Zustand zu halten. Für viele Menschen ist ihre Immobilie zudem auch eine Altersvorsorge. Die unvorhersehbaren Gebühren gefährden das. Mal ehrlich: Gerecht ist das System der Straßenausbaubeiträge nicht!“

Echte Krankenhausreform statt Krankenhaussterben!

23. September 2023  Allgemein, Beverstedt, Hagen, Loxstedt, Schiffdorf

Foto D. Buttler

Zur kommenden Sitzung des Kreistages stellt die Gruppe Tierschutzpartei/DIE LINKE den Antrag: Echte Krankenhausreform statt Krankenhaus-sterben.

Hintergrund: Nach monatelangen Verhandlungen haben sich Bundesgesundheits-minister Karl Lauterbach (SPD) und die Vertreter der Länder auf eine Reform des Krankenhaus-wesens und dessen Finanzierung geeinigt und ein entsprechendes Eckpunktepapier vorgelegt.

Dietmar Buttler – Gruppenvorsitzender der Gruppe Tierschutzpartei/DIE LINKE hierzu:

„Mit diesem Eckpunktepapier leitet Bundesgesundheits-minister Lauterbach ein Krankenhaussterben ein! Konsequenz: Es werden die in ländlichen Regionen wichtige Strukturen der Gesundheitsversorgung verloren gehen. Fallpauschalen werden nicht abgeschafft und zentrale Schritte lediglich als Absichtserklärungen oder Prüfaufträge deklariert.

Der Verbandschef Gerald Gaß der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) befürchtet z. B., dass Kliniken die finanziellen Belastungen nicht mehr tragen können und in die Insolvenz rutschen. Gaß: „ Auf den Kliniken rollt eine Insolvenzwelle zu, die sich kaum mehr stoppen lässt.“

Mit unseren Antrag würden die Mitglieder des Kreistages im Kreis Cuxhaven eine Aufstockung der Fördermittel durch eine Erhöhung der Krankenhausumlage der Kommunen Niedersachsens ablehnen. Stattdessen würde das Land Niedersachens originäre Landesmittel für die dringenden Investitionen verwenden.

Die Mitglieder des Kreistages des Kreises Cuxhaven würden des weiteren mit dem Antrag unsere Gruppe die Landesregierung Niedersachsens schriftlich auffordern, die Fördermittel für Investitionen in Krankenhäuser derart zu erhöhen, dass die Krankenhäuser Niedersachsens in der Lage sind, sowohl die erforderlichen bestandserhaltenden Investitionen, als auch den Aufbau moderner Krankenhausstrukturen vornehmen zu können.

Die Kliniken stecken seit Jahren wegen nicht refinanzierter Kostenerhöhungen in finanziellen Schwierigkeiten. Selbst der Bundesgesundheitsminister Lauterbach (!) hat in diesen Zusammenhang signalisiert, dass eine Reihe von Kliniken in die Insolvenz schlittern werden.

Fazit: Diese Reform bietet den Kliniken kaum eine Perspektive. Wir brauchen stattdessen eine Krankenhausplanung, mit der die Ökonomisierung der Gesundheitsversorgung zumindest eingeschränkt und nicht zuletzt Krankenhäuser und Pflege als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge betrachtet und entsprechend finanziert werden. Die notwendige Reform muss zudem mit einer Reform der Notfallversorgung einhergehen. Hier müssen zielgerechte Hilfsangebote und eine Vernetzung aller an der Notfallversorgung Beteiligten geschaffen werden, damit Patient/Innen so schnell wie möglich in die richtige Behandlung kommen.“

Bundeshaushalt 2024: LINKE kritisiert unsoziales Streichkonzert der Ampel-Regierung!

14. September 2023  Allgemein, Beverstedt, Hagen, Loxstedt, Schiffdorf

Die Kürzungspläne der Ampel-Regierung sorgten für viel Kritik, denn gekürzt werden soll insbesondere beim Sozialen:

Für Familien, Kinder, Rentner sowie in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Demokratie und humanitäre Hilfe gibt es nach den Plänen der Ampel künftig deutlich weniger Geld. Nur die Ausgaben für die Bundeswehr steigen in dem Entwurf an. 2024 soll rund jeder fünfte Euro in die Aufrüstung fließen.

Der niedersächsische Bundestagsab-geordnete Victor Perli (siehe Foto) findet deutliche Worte für die Kürzungspläne der Ampel:

„Die soziale und die wirtschaftliche Lage sind schlecht. In dieser Situation den Haushalt zu kürzen, ist gefährliche Realitätsverweigerung, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt schwächt. Anstatt die Teuerungswelle zu stoppen und Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen zu entlasten, macht die Ampelkoalition das Leben für die Mehrheit der Bevölkerung noch teurer.“ 

So solle die Mehrwertsteuer auf Gas, Fernwärme und für die Gastronomie zum 1. Januar von 7 auf 19 Prozent steigen. Dadurch werden auch Kita- und Schulessen deutlich teurer. Der Haushaltspolitiker der LINKEN kritisiert zudem, dass SPD, Grüne und FDP bei Wohngeld und Bafög kürzen und viel zu wenig in die maroden Schienen, kaputten Brücken und Straßen investieren. Der Investitionsstau allein bei den Verkehrswegen der Kommunen beträgt inzwischen 372 Milliarden Euro. Perli betont, dass sich DIE LINKE für die Rücknahme unsozialer Kürzungen und für die Entlastung der Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen einsetzt. Um die Einnahmen zu erhöhen, sollte endlich die im Grundgesetz verankerte Vermögensteuer wieder für Multimillionäre und Milliardäre erhoben werden.

Tag der Wohnungslosen: Menschenwürdige Unterbringung, mehr Hilfe und bezahlbares Wohnen nötig!

11. September 2023  Allgemein, Beverstedt, Hagen, Loxstedt, Schiffdorf

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW) hat den 11. September zum „Tag der Wohnungslosen“ ausgerufen, um auf das Schicksal der Menschen aufmerksam zu machen, denen meist nur noch die Straße bleibt. DIE LINKE Niedersachsen unterstützt den Aktionstag und fordert mehr Unterstützung durch Kommunen, Land und Bund.

Thorben Peters, Co-Landesvorsitzender der Partei DIE LINKE Niedersachsen und selbst in der Wohnungslosenhilfe tätig, erklärt dazu: „Etwa 28.000 wohnungslose Menschen leben in Niedersachsen. Haupttreiber dieser Entwicklung ist der immer teurer werdende Wohnungsmarkt. Mieten werden unbezahlbar, weil mit dem Wohnen Profit gemacht wird und der Staat seine Verantwortung an private Immobilienkonzerne abgegeben hat. In Niedersachsen verlieren wir jedes Jahr tausende Sozialwohnungen. Statt Obdachlose von öffentlichen Plätzen zu vertreiben und sie zu kriminalisieren, braucht es einen Ausbau der sozialen Hilfen. Menschenwürdige Unterbringungen, eine Ausweitung des Streetwork, bessere Hilfsangebote und vor allem sozialen Wohnraum!“

Franziska Junker, Co-Landesvorsitzende der Partei DIE LINKE Niedersachsen, ergänzt: „Es sind vor allem finanzielle Gründe die Menschen ihren Wohnraum verlieren lassen. Steigende Mieten sowie Lebensunterhaltungskosten treffen hier auf seinen sinkenden Reallohn. Hier braucht es vor allem Prävention. Einen Ausbau an sozialen Beratungsstellen, den Schnitt von Mietschulden durch Kommunen die Einführung von ‚Housing first‘, bei dem Menschen bevorzugt an Wohnraum kommen, die keine Wohnung mehr haben oder drohen sie zu verlieren.“

Zum Hintergrund: Das Statistische Bundesamt hat auf einen deutlichen Zuwachs an wohnungslosen Menschen hingewiesen. Die Anfang August mitgeteilten Daten zeigen, dass zum Stichtag 31. Januar 2023 insgesamt 372.000 Menschen in Unterkünften der Kommunen sowie in Einrichtungen der freien Wohnungsnotfallhilfe untergebracht waren. Das sind 178.000 Personen mehr als im Vorjahr. Wohnungslose Menschen, die vorübergehend privat unterkommen, und jene Menschen, die ganz ohne Unterkunft auf der Straße leben, werden in dieser Zählung nicht berücksichtigt

Mehr Tierwohl – nur eine hohle Phrase!

05. September 2023  Allgemein, Beverstedt, Hagen, Loxstedt, Schiffdorf

Das Ende des „Kompetenznetzwerks Nutztierhaltung“, der sogenannten Borchert-Kommission, kommentieren Didem Aydurmus, Klimaexpertin und Mitglied des Parteivorstands, sowie Tobias Bank, Geschäftsführer der Partei DIE LINKE:

Tobias Bank sagt dazu: „Dass eine von der Bundesregierung beauftragte Kommissionen einfach hinschmeißt, kommt nicht alle Tage vor. Das abrupte Ende der Expertenkommission ist eine klare Niederlage für Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir. Schließlich lautet der Hauptkritikpunkt der Mitglieder: Die Politik macht einfach nicht, was wir empfehlen. Özdemirs großspurigen Ankündigungen, endlich „mehr Tierwohl“ in deutschen Ställen durchzusetzen, werden wohl keine Taten folgen.

Es bleibt dabei: Zwar sind alle Beteiligten für bessere Lebensbedingungen in der landwirtschaftlichen Tierhaltung, aber niemand will dafür zahlen. Die Bundesregierung beugt sich lieber dem Spardiktat der Schuldenbremse, als Landwirten eine neue Perspektive zu geben. Auch die großen Discounter, die die Preise weiter drücken, tragen eine große Mitverantwortung. Lidl und Co. schmücken ihre Produkte zwar gerne mit diversen Labels, die Nachhaltigkeit und „Tierwohl“ suggerieren, doch drehen sie dabei weiter an der Preisschraube. Özdemir muss seinen Finanzminister davon abbringen, auf Kosten der Landwirte und Tiere zu sparen. Wir müssen wesentlich mehr Geld in den Umbau unserer Landwirtschaft stecken. Die Kosten dafür dürfen wir nicht einseitig den Landwirten aufdrücken. Wir fordern die Bundesregierung auf, die notwendige Agrarwende ernst zu nehmen.“

Didem Aydurmus ergänzt: „Landwirte sind zu Recht verzweifelt. Die Politik bleibt ihnen seit Jahren klare Regelungen, eine langfristige Strategie und damit auch die rechtliche Sicherheit schuldig. Hinzu kommen ohnehin die steigenden Kosten für beispielsweise Wasser und Futtermittel. Die Kosten werden langfristig durch die fortschreitende Umweltzerstörung nur weiter explodieren. Es braucht dringend einen Systemwechsel in der Landwirtschaft. Gleichzeitig fließen nämlich laut einer Studie von „Gemeinsam gegen die Tierindustrie“ bereits 13 Milliarden Euro jährlich in deutsche Tierindustrie. Der Fokus muss auf eine nachhaltige Produktion ausreichender Nährstoffe liegen. Wir fordern gemeinsam mit Landwirten umfassende freiwillige Um- und Ausstiegsprogramme.

Nachhaltigkeit lässt sich nicht durch kosmetische Eingriffe erreichen. Die Borchert-Kommission war nicht einmal besonders progressiv und die Vorschläge eigentlich nicht mit dem 2-Grad-Ziel vereinbar. Zum einen wurde um wenige Zentimeter gefeilscht, zum anderen die Emissionen der Tierproduktion nicht ernst genommen. Dass selbst eine Kommission, geführt von einem ehemaligen CDU-Agrarminister, aufgibt, zeigt, wie wenig die Grünen tatsächlich bereit sind, sich für eine zukunftsfähige Landwirtschaft einzusetzen. In Wahlprogrammen wird bei ihnen das Thema großgeschrieben. Weltweit hat die industrielle Tierhaltung einen der größten ökologischen Fußabdrücke. Vielleicht erklärt auch jemand Christian Lindner, „dass man Geld nicht essen kann“.

Klare Kante gegen Parteispaltung: Geeint für eine starke LINKE!

28. August 2023  Allgemein, Beverstedt, Hagen, Loxstedt, Schiffdorf

Auf seiner Sitzung am 10. Juni 2023 in Hannover hat sich der Landesvorstand der Partei DIE LINKE Niedersachsen klar gegen eine Spaltung ausgesprochen, die nur zur Schwächung linker Politik führen würde. Einstimmig hat am 10. Juni 2023 der Landesvorstand den Beschluss des Bundesvorstands begrüßt. Darin heißt es unter anderem: „DIE LINKE als plurale sozialistische Partei ist eine historische Errungenschaft. Wir wollen sie als plurale Partei erhalten, Differenzen demokratisch unter dem Dach unserer Partei diskutieren und sie als moderne Gerechtigkeitspartei gemeinsam weiterentwickeln. Dafür brauchen wir Geschlossenheit, Solidarität und ein klares Profil.“

Zudem heißt es weiter: „Die Zukunft der LINKEN ist eine Zukunft ohne Sahra Wagenknecht.“ Die Bundespartei fordert zudem alle Bundestagsabgeordneten auf, die an konkurrierenden Parteiprojekten arbeiten, ihr Mandat niederzulegen. Für die niedersächsische LINKE ist klar: Wir werden geeint in die kommenden Wahlkämpfe gehen und rufen dazu auf, die Partei auf ihrem Kurs für soziale Gerechtigkeit, Frieden und eine ökologische Gesellschaft zu unterstützen – am besten durch einen Eintritt in die Partei.“

Zudem hat der Vorstand einstimmig eine scharfe Kritik an der geplanten Reform des Asylrechts beschlossen. Die Reform wird auch von der Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP mitgetragen. Der Beschluss der EU-Innenminister/innen bedeutet eine faktische Abschaffung des Asylrechts und eine „Unterhöhlung des Asylrechts und der weiteren Militarisierung der EU-Außengrenzen“ und führe dazu, dass Menschen auf der Flucht in Haftlagern festgehalten und Abschiebung in unsichere Drittländer vereinfacht werden. Die Reform werde zu mehr Toten an den EU-Außengrenzen führen. DIE LINKE Niedersachsen solidarisiert sich mit Protesten gegen die Asylrechtsverschärfung. Zudem fordert die Partei den Stopp von Abschiebungen, eine Aufenthaltserlaubnis für alle in Deutschland lebende Migrantinen/Migranten und bessere Wege zur Integration der Menschen in die Gesellschaft.

Außerdem hat sich DIE LINKE Niedersachsen heute mit einem Vertreter der Gewerkschaft ver.di intensiv über die Situation der Beschäftigten an den Niedersächsischen Krankenhäusern und in der Pflege ausgetauscht. Für die Linkspartei ist klar, dass die Bezahlung der Beschäftigten deutlich verbessert und Entlastung bei der Arbeit erreicht werden muss. Gute Gesundheitspolitik braucht aktives Handeln von Kommunen und Land, auch gerade in der Frage der Rekommunalisierung von Krankenhäusern.