1. Frage: Wie schätzt Ihre Partei die Rolle der Offshore Windenergie für Stadt und Kreis Cuxhaven ein?
Antwort: Neben den Kernbranchen Hafenwirtschaft, Logistik, Tourismus und Fisch- bzw. Ernährungswirtschaft zählt der Sektor der Windenergie fraglos zu den Schlüsselbranchen der Wirtschaftsregion Cuxhaven. Als leistungsstarker Hafenstandort kommt Cuxhaven daher eine zentrale Stellung in der Wertschöpfungskette der Offshore-Windenergie zu.
2. Frage: Gesetzlich ist ein starker Ausbau in den kommenden Jahren geplant. Wie ist Ihre Haltung dazu?
Antwort: Zur Erinnerung; Hafennahe Industrie- und Gewerbeflächen, eine hohe maritime Kompetenz sowie umfassende Maßnahmen im Bereich „Berufliche Qualifizierung“ bieten zudem am Standort Cuxhaven eine optimale Basisstruktur für die Aktivitäten der Hafen- und Offshore-Branche.
3. Frage: Ist Cuxhaven aus Ihrer Sicht ausreichend vorbereitet? Müsste mehr getan werden?
Antwort: Cuxhaven verfügt zurzeit (!) über schwerlastfähige Offshore- und Schwerlastterminals, ein Multifunktionsterminal, schwerlastfähige Lager- und Logistikflächen, ausreichende Krankapazitäten, barrierefreie schwerlastfähige Verbindungswege zwischen den Produktionsstätten und Kaianlagen sowie ein Offshore Safety Trainingscenter.
4. Frage: Es gibt einige Bedenken von Umweltverbänden, u.a. in Bezug auf die Netzanbindung durchs Wattenmeer. Teilen Sie diese? Sehen Sie andere Risiken für die Umwelt? Wie wäre ggf. mit diesen umzugehen?
Antwort: Offshore-Windenergieanlagen belasten die Meeresumwelt zusätzlich über und unter Wasser. Sie gehen einher mit einem z.B. durch die Scheuch-wirkung der Rotoren oder durch die Anlagen selbst. Die Kabeltrassen an Land führen mitten durch den Nationalpark Wattenmeer. Die Anlagen belasten die Meeresumwelt zusätzlich über und unter Wasser Die Kabeltrassen an Land führen mitten durch den Nationalpark. Beim Bau und bei der Wartung der Anlagen steigt der Unterwasserlärm für die Schweinswale. Zurzeit haben wir leider keine bessere Alternative!
5. Frage: Ist die Beteiligung der Stadt Cuxhaven an den Steuereinnahmen aus den Offshore-Windparks ausreichend? Wenn nicht, wie sind ihre diesbezüglichen Forderungen? Profitiert der Landkreis von Steuer-einnahmen?
Antwort: Der Landkreis Cuxhaven profitiert durch den Ausbau der Offshore-Windenergie durch erhöhte Einnahmen aus Hafenaktivitäten und möglicher-weise durch Pachtverträge für Windkraftanlagen. Die Zunahme der Offshore-Windkraft-industrie in der Region, insbesondere durch den Hafen in Cuxhaven, führt zu einer erhöhten Logistik- und Infrastrukturaktivität, was zu höheren Einnahmen für den Landkreis führt.
6. Frage: Es gibt einige Bedenken von Umweltverbänden, u.a. in Bezug auf die Netzanbindung durchs Wattenmeer. Teilen Sie diese? Sehen Sie andere Risiken für die Umwelt? Wie wäre ggf. mit diesen umzugehen?
Antwort: Zur Erinnerung: Aufgrund seiner weltweit einzigartigen geologischen und ökologischen Werte wurde das Wattenmeer von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt!
7. Frage: Sind Betreiberfirmen von Windparks in Cuxhaven ansässig?
Antwort: Die chinesische Unternehmensgruppe Jiangsu Zhenjiang New Energy Equipment (JZNEE AVIM) übernimmt das Gelände inklusive der Industriehalle im Cuxhavener Hafen. Die JZNEE AVIM-Gruppe gehört zu den weltweit führenden Zulieferern der Windenergiebranche und ist Partner von Siemens Gamesa. Mit dem Tochterunternehmen Northwind GmbH will das Unternehmen künftig auch in Cuxhaven aktiv werden. Die Unternehmensgruppe plant, zwischen 30 und 40 Millionen Euro in den Aufbau und die Weiterentwicklung des Standorts zu investieren
Am gemeinsamen Pressetermin nahmen neben Vertretern der Stadt Cuxhaven und der Wirtschaftsförderung auch Repräsentanten von Siemens Gamesa sowie der Northwind-CEO Bing Dong teil. JZNEE AVIM wurde im Jahr 2004 gegründet und beschäftigt weltweit rund 3.300 Mitarbeitende. Das Unternehmen ist auf die Herstellung und Lieferung von Komponenten für Windkraft- und Photovoltaikanlagen spezialisiert und zählt heute zu den bedeutenden Akteuren im Bereich der erneuerbaren Energien.
8. Frage: Wie schätzen Sie den Arbeitsplatzeffekt der Offshore-Branche ein? Bringt Sie ausreichend neue dauerhafte Arbeitsplätze? Was ist über den Einsatz von osteuropäischen Leiharbeitern und ihre Bezahlung bekannt.
Antwort: Die Offshore-Windindustrie stellt durch die sogenannten dynamischen Aufträge überwiegend leider zeitweisen Leiharbeitern ein. Somit stecken Die Beschäftigten somit zwischen Kurze Einsätzen und Arbeitslosigkeit im Niedriglohn-Sumpf fest und werden in Krisenzeiten als erstes vor die Tür gesetzt. Eine Haltlose Situation!
9. Frage: Ist Ihnen gewerkschaftsfeindliche Haltung von Unternehmen aus der Branche und der involvierten Hafenwirtschaft bekannt? Gibt es im Hafen einen funktionierenden Betriebsrat?
Antwort: Siemensa Gamesa In Cuxhaven – Cuxhaven und WindMW. In diesem Zusammenhang: Die Betriebsräte aus der Windbranche in Bremerhaven und Cuxhaven vernetzen sich zwei Mal jährlich auf dem Netzwerk-Treffen der IG Metall Küste.