Lehrer zweiter Klasse?
Seit geraumer Zeit werden im Bundesland Niedersachsen verzweifelt Lehrkräfte gesucht! Vor diesem Hintergrund werden (wie schon in den Jahren zuvor!) pünktlich zu Beginn der Sommerferien circa 1400 nicht verbeamteten Lehrerinnen und Lehrer mit befristeten Verträgen in die Arbeitslosigkeit entlassen!
Die Fraktion der Linken im Kreistag Cuxhaven stellt in diesem Zusammenhang zur nächsten Sitzung des Kreistages eine entsprechende Anfrage – ob bzw. wie viel Lehrerinnen und Lehrer im Kreis Cuxhaven von diesen Praktiken betroffen sind (siehe unten)!
Hintergrund: Um über die Ferien möglichst wenig Gehalt zahlen zu müssen, stellt Niedersachsen seit Jahren zahlreiche nicht verbeamtete Lehrkräfte befristet ein. Die Lehrer bekommen in der Regel nach den Sommerferien wieder eine befristete Anstellung bis zu den nächsten Sommerferien.
Dietmar Buttler – Fraktionsvorsitzender Der Linken hierzu: „Die z. Z. circa 1400 Betroffenen werden somit zu Lehrern zweiter Klasse degradiert. Diese nicht verbeamtete Lehrerinnen und Lehrer müssen sich über Jahre hinweg von einem befristeten Vertrag zum nächsten hangeln. Warum sich das zuständige Kultusministerium angesichts des akuten Lehrermangels in Niedersachsen standhaft weigert, befristete Verträge in dauerhafte Beschäftigungsverhältnisse umzuwandeln, ist nicht nachzuvollziehen.“
Buttler weiter „Nach den Sommerferien drohen an Niedersachsens Schulen auch weiterhin Engpässe bei der Unterrichtsversorgung, sollten nicht alle offenen Stellen besetzt werden! Mit den geschilderten Praktiken allerdings wird die Unterrichtsmisere wohl nicht behoben werden können. Denn – auch andere Bundesländer leiden unter dem Mangel an Lehrkräften. Wird dort eine unbefristete Stelle angeboten, greift sicherlich eine arbeitslose Lehrkraft aus Niedersachsen zu.
Letztlich braucht Niedersachsen eine „Attraktivitätsoffensive“ für den Lehrerberuf z. B. durch bessere Bezahlung und deutliche Entlastungen bei der Arbeitszeit. Die oben geschilderten Praktiken gehören sicherlich nicht dazu. Die Entlassungen in Sommerferien sind schlicht weg unsozial und verantwortungslos!“