Meyer Werft muss Verantwortung übernehmen und Transparenz schaffen!

23. November 2024  Allgemein, Beverstedt, Hagen, Loxstedt, Schiffdorf

Foto – Dietmar Buttler

Die aktuellen Berichte über mögliche Ermittlungen der luxemburgischen Justiz gegen die Meyer Werft werfen ein Schlaglicht auf die problematische Verlagerung von Unternehmenssitzen ins Ausland. Franziska Junker, Landes-vorsitzende der Linken in Nieder-sachsen, kritisiert die jahrelange Steuervermeidung durch das Papen-burger Traditionsunternehmen scharf:

„Die Meyer Werft hat jahrelang von der Verlagerung ihres Firmensitzes nach Luxemburg profitiert, um die Mitbestimmung ihrer Beschäftigten zu umgehen und sich steuerliche Vorteile zu sichern. Gleichzeitig fordert das Unternehmen in Krisenzeiten staatliche Unterstützung – das ist inakzep-tabel. Wer öffentliche Gelder möchte, muss auch seinen fairen Beitrag zum Gemeinwohl leisten.“

Die Verlegung des Verwaltungssitzes nach Luxemburg im Jahr 2015 wurde von der Geschäftsführung als betriebswirtschaftlich notwendig dargestellt. Doch die Folgen tragen die Beschäftigten, die jahrelang von Mitbestimmungsrechten ausgeschlossen wurden, und die Region, die auf wichtige Steuereinnahmen verzichten musste. Erst im Juli 2024, unter dem Druck von Staatshilfen, hat die Meyer Werft die Rückverlegung des Sitzes angekündigt.

Franziska Junker fordert klare Konsequenzen: „Die Rückverlagerung des Firmensitzes nach Deutschland ist nur der erste Schritt. Jetzt muss die Meyer Werft endlich Transparenz schaffen und ihre Steuerpraktiken offenlegen. Es ist notwendig, dass Unternehmen wie die Meyer Werft sich ihrer Verantwortung stellen. Das bedeutet: Keine Steuervermeidung, faire Löhne und eine konsequente Einbindung der Beschäftigten in die Unternehmensentscheidungen.“

Die Linke Niedersachsen fordert darüber hinaus bundesweite Maßnahmen gegen Steuervermeidung und Steuerflucht, um sicherzustellen, dass Unternehmen nicht länger Schlupflöcher ausnutzen können. „Wir brauchen eine starke gesetzliche Grundlage, um Steuertricks zu unterbinden. Es kann nicht sein, dass Konzerne Gewinne privatisieren und Verluste sozialisieren,“ betont Junker.