Selbstbestimmtes Leben darf keine Frage der Kassenlage sein

03. Dezember 2015  Allgemein

Die Vereinten Nationen haben den 3. Dezember zum alljährlichen Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen ausgerufen. Dazu erläutern die Sprecher der LINKEN im Südkreis Cuxhaven, Dietmar Buttler und Carsten Zinn, Mitglied der Landesarbeitsgemeinschaft Selbstbestimmte Behinderenpolitik Niedersachsen: Die Bundesrepublik hat sich mit der Ratifizierung der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen verpflichtet, Menschen mit Behinderungen ohne Einschränkungen am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu lassen, doch davon sind wir noch weit entfernt.

Der Alltag steckt auch in unseren Gemeinden voller Barrieren: Gebäude, Straßen, Verkehrsmittel und Kommunikationsmittel aber auch Läden, Schulen und Arbeitsplätze sind für Menschen mit Behinderungen oft nicht oder nur eingeschränkt zugänglich und nutzbar. Hierfür ist der unsägliche Brückenbau für Autofahren in der Gemeinde Stubben und die sich endlos hinziehende Diskussion über eine Nachbesserung im Sinne von Menschen mit Behindrung das beste Beispiel, führt Zinn aus.

Dies alles obwohl rund zehn Prozent der Bevölkerung mit Behinderungen leben ist statt Barrierefreiheit und Inklusion eine ausgrenzende Sonderbehandlung in so genannten Sonderschulen oder speziellen Werkstätten immer noch die übliche „Lösung“. Dabei profitieren alle Menschen und die ganze Gesellschaft von Barrierefreiheit, so Buttler und Zinn.

Zudem brauchen Menschen mit Behinderungen ein Recht auf persönliche Assistenz, ohne dass sie selber oder die Angehörigen dafür zur Kasse gebeten werden. Ein selbstbestimmtes Leben darf keine Frage der Kassenlage sein. Außerdem fordert DIE LINKE inklusive Bildung und einen inklusiven Arbeitsmarkt.