Nachtrag zur Demonstration gegen Rassismus und Nationalismus am 31.01.2015 in Bremen:

02. Februar 2015  Allgemein

Liebe Leute, lasst Euch nichts erzählen. Auf keinen Fall waren es nur 3.700, die am Samstag (31.01.2015) dem Aufruf eines breiten Bündnisses gefolgt sind, anlässlich des AfD-Parteitags in Bremen gegen Rassismus und Nationalismus zu demonstrieren.

Bremen 31.05.2015Realistischer sind Schätzungen von um die 7.000. (Demobeobachter/Innen haben mitgestoppt, dass es knapp zehn Minuten dauerte, bis der Demozug von der Spitze bis zur letzten Reihe an einem Punkt vorbeigezogen war. Dass „deutlich mehr als die angekündigten 5.000 Teilnehmer/Innen auf der Straße  zu sein [scheinen]“, verlautete es via Facebook-Ticker auch aus dem Pressehaus an der Martinistraße.)

Was ebenfalls zu den geltenden Fakten zählen muss: Die gestrige Demo war definitiv keine Krawallveranstaltung, genau das nicht. Wenn aufgrund eines Böllers, dreier Tomaten und kurzem Zaungerüttel suggeriert wird, dass die Stimmung auf der Bürgerweide kurz vorm Kippen war, dann müssten Freimarktswochenenden demnächst als die neuen Chaostage gehandelt werden. Diese Demonstration war freund- und friedlich, niemand ist zu Schaden gekommen, die Stimmung wurde von Solidarität und Zusammenhalt getragen. Die auf der Bürgerweide gehaltenen Reden hätten es verdient, gesendet zu werden.

Die leitende Berichterstattung stand nicht hinter dieser Demo, so weit so schade, aber absehbar. Das ‚linksradikale Projekt‘ wurde de-thematisiert und als bedrohliche Randale-Demo inszeniert.

BehrensDieser Umgang muss weiter analysiert und kritisiert werden, aber die Mit-Demonstrierenden und Organisierenden sollten sich den Erfolg und die tolle Erfahrung dieser Demo bitte nicht nehmen lassen. Die Beteiligten werden weiter gegen Rassismus, Nationalismus und Sexismus aufstehen. Wir sind in diesen Zeiten permanent gefordert, auch das ist mal sicher.
Viele Genoss/Innen nahmen an der Demo am Samstag teil, einige hatten sie bekanntermaßen mitgeplant und organisiert, danke dafür!

Was bleibt: Gestern hat Bremen gezeigt, dass AfD, Pegida, Rechtspopulisten und Nazis es hier auch in Zukunft schwer haben werden. Bremen hat gezeigt, dass die vorher herbeigeschriebenen ‚Krawalle und Randale‘ ausblieben und die spektrenübergreifende Demo ihr Ziel gemeinsam und solidarisch erreicht hat.

Doris Achelwilm