Am Montagmorgen haben die Warnstreiks im Tarifkonflikt der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie begonnen. Die IG Metall fordert u. a. für die 110.000 Beschäftigten der Branche der Metall- und Elektroindustrie in Niedersachsen sechs Prozent mehr Gehalt. Die Beschäftigten sollen die Wahlmöglichkeit haben, ihre Arbeitszeit für zwei Jahre auf bis zu 28 Stunden zu verkürzen – mit Rückkehrrecht zur 35-Stunden-Woche. Schichtarbeiter, Eltern junger Kinder sowie pflegende Familienangehörige sollen einen Teillohnausgleich erhalten.
Der Arbeitgeber-Verband Nordmetall bietet den Beschäftigten eine Einmalzahlung von 200 Euro und zwei Prozent mehr Geld ab April 2018 an. Die IG Metall weist dieses Angebot als völlig unzureichend zurück.
Dietmar Buttler – Sprecher DER LINKEN im Südkreis Cuxhaven hierzu:“Die IG Metall eröffnet mit der aktuellen Tarifrunde 2018 erstmals seit Jahren wieder eine Debatte um die Arbeitszeitverkürzung und führt in diesem Zusammenhang eine dringend notwendige Auseinandersetzung letztlich für alle Branchen.Der Mensch lebt nicht nur um zu arbeiten, deshalb muss endlich wieder über eine Verkürzung statt über die Verlängerung der Wochen- und Lebensarbeitszeit gestritten werden. Die Forderung nach 6% mehr Lohn angesichts riesiger Gewinne bei Lohnzurückhaltung in den letzten Jahren ist mehr als gerechtfertigt.“
Die Arbeitgeber in der Metall- und Elektroindustrie gehen laut Buttler auf strikten Konfrontationskurs: Zum Beginn der Tarifrunde 2018 (bundesweit rund 3,9 Millionen Beschäftigte) lehnten sie nicht nur die Gewerkschaftsforderung nach 6 Prozent mehr Lohn ab – sie forderten zugleich die Möglichkeit, die Arbeitszeit deutlich zu verlängern und drohten derweil, gegen die Warnstreiks klagen zu wollen. Ihrer Ansicht nach ist die Forderung nach einem finanziellen Ausgleich ohne sog. Arbeitsleistung rechtswidrig – und damit auch Warnstreiks, würden sie sich auf diese Forderung beziehen.
Buttler abschließend:“Am 31. Dezember 2017 endete die sogenannte Friedenspflicht. Ab dem 1. Januar 2018 sind demnach Warnstreiks zulässig.“
Dietmar Buttler