Hagen

Berichte aus der Gemeinde Hagen

Zum Tag der Befreiung

08. Mai 2020  Allgemein, Hagen

Zum Tag der Befreiung am 8. Mai erklären die Vorsitzenden der Partei DIE LINKE, Katja Kipping und Bernd Riexinger:

Am 8. Mai 1945 hat die Wehrmacht bedingungslos kapituliert und damit das Ende des faschistischen Deutschen Reiches eingeläutet. Der Tag wird vielerorts als Feiertag begangen und sollte auch in Deutschland zum gesetzlichen Gedenktag werden. Es ist ein Tag, an dem wir feiern können, dass der Faschismus besiegt wurde, aber auch ein Tag, der uns mahnt, uns menschenfeindlichen Ideologien entgegen zu stellen.

Denn heute sehen wir, wie sich in Europa wieder rechte Kräfte formieren, die für all jene zur Gefahr werden, die nicht in das Weltbild dieser rückwärtsgewandten Ideologien passen. Um so wichtiger ist es, dass wir die Erinnerung an das Elend wachhalten, welches das faschistische Deutschland zwischen 1933 und 1945 über die Menschen gebracht hat.

Diese Erinnerung bedeutet auch, dass Deutschland sich in besonderem Maße für Frieden einsetzen muss. In diesem Jahr wird gewählt in Europa und die Wahl ist auch mit Blick auf Rechtsruck und Kriegstreiberei eine Richtungsentscheidung. Wir als LINKE machen uns für ein Ende des Aufrüstens stark und stellen uns den Rechten in Europa entgegen. Wir fordern ein Ende der Rüstungsexporte und eine Stärkung der zivilen Friedensmissionen. Denn nur ein solidarisches Europa ist ein antifaschistisches Europa.

Der Tag der Befreiung als bundesweiter Gedenk- und Feiertag kann Raum für das gemeinsame Gedenken bieten. Erinnerung bleibt nur lebendig, wenn sie als Teil heutiger gesellschaftlicher Diskussion erhalten bleibt. Rassistische und antisemitische Angriffe, Verachtung für Andersdenkende und Andersgläubige sind Gründe genug, den 8. Mai als Gedenktag für Humanität, Toleranz und Demokratie und als Tag der Erinnerung an die Opfer sowie an die Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfer zu machen

Dem Opfer des Nationalsozialismus Kurt Albrecht ein Denkmal setzen

07. Mai 2020  Allgemein, Hagen

Am 8. Mai jährt sich das Ende des Zweiten Weltkrieges zum 75. Mal. Zehn Tage zuvor, am 28. April 1945, wurde der 17-jährige Kurt Albrecht aus Rodenbach (Rheinland-Pfalz) auf dem Schützenplatz in Osterholz-Scharmbeck ermordet. Die Linksfraktion beantragt, anlässlich des Jahrestages dieses Verbrechens dort eine Gedenkstele für Albrecht aufzustellen.

Wegen der ausgefallenen Sitzung des Stadtrates konnte der Antrag nicht behandelt werden. Zudem verhinderten Ausgangsbeschränkungen ein öffentliches Gedenken.

Nun beantragen die LINKEN, dass diese Ehrung am Antikriegstag am 1. September nachgeholt wird.

„Seit vier Jahren verlangen wir eine angemessene Würdigung für Kurt Albrecht. Im 75. Jahr nach seiner Ermordung muss das endlich sein“, sagt Thomas Krüger von der Linksfraktion. „Angesichts zunehmender rechter Gewalttaten und verbaler Angriffe wird die Erinnerung an die Gräueltaten der Nazis gegen Andersdenkende und an Schandtaten wie den Mord an Kurt Albrecht wichtiger denn je. Die Erinnerung muss sichtbar sein.“

Geld für das Gesundheitssystem statt für Atombomber

07. Mai 2020  Allgemein, Hagen

Die Corona-Krise muss zum Anlass genommen werden, die staatlichen Ausgaben für das Gesundheitswesen zu erhöhen und die Rüstungsausgaben zu senken. Das hat die Fraktion DIE LINKE im Bundestag beantragt.

Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer (CDU) hatte zuvor bekannt gegeben, trotz der Krise dreißig atomwaffenfähige Kampfbomber für rund 7,5 Milliarden Euro beschaffen zu wollen.

„Das ist sicherheitspolitischer Wahnsinn. Mit so viel Geld könnten rund 100.000 Intensivbetten, 30.000 Beatmungsgeräte sowie ein Jahr lang die Gehälter von 60.000 Pflegekräften und 25.000 Ärzten finanziert werden“, sagte der niedersächsische LINKEN-Abgeordnete Victor Perli unter Bezugnahme auf eine Veröffentlichung der atomkritischen Ärzte-Vereinigung IPPNW. Seine Partei fordert, dass die vorgesehenen Haushaltsmittel für die Stärkung der Gesundheitsinfrastruktur in Deutschland sowie für die Weltgesundheitsorganisation WHO zur Verfügung gestellt werden.

„Deutschland braucht keine Atombomber. Kein Mensch versteht, dass dafür auf Jahre Milliarden verplant werden sollen, während es häufig an Geld für eine gute Versorgung und mehr Personal in den auf Rendite getrimmten Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen fehlt. Deshalb müssen die Mittel in die Gesundheitsinfrastruktur statt in die nukleare Aufrüstung gesteckt werden“, so Perli. Die gesellschaftlichen Folgekosten der Corona-Krise seien noch nicht absehbar. Auch das müsse bei den Haushaltsplanungen beachtet werden, anstatt das Steuergeld „für Aufrüstungsprojekte zu verschwenden“, sagte der LINKEN-Abgeordnete, der im Bundestag im Haushaltsausschuss tätig ist. Die Regierungspläne sehen vor, mit diesen Flugzeugen im Kriegsfall US-amerikanische Atombomben zu transportieren und abzuwerfen. Die Atomwaffen sind im Rahmen der sogenannten „nuklearen Teilhabe“ Deutschlands auf dem Fliegerhorst Büchel in der Eifel stationiert. Der Bundestag hatte im März 2010 beschlossen, alle Atomwaffen aus Deutschland abzuziehen. Der Beschluss ist jedoch nicht umgesetzt worden.

„Mein Schiff 3“: Traumschiff wird zum Alptraum

07. Mai 2020  Allgemein, Hagen

DIE LINKE. Cuxhaven fordert OB Santjer, Hafenbehörde und Ver.di auf endlich im Rahmen ihrer Möglichkeiten zum Schutz der Crewmitarbeiter der „Mein Schiff 3“ aktiv zu werden.

Die Solidaritätsbekundungen des Arbeiterkampftages sind gerade erst verstummt, die festsitzenden 2900 Angestellten des in Cuxhaven wegen Corona gestrandeten TUI-Kreuzfahrt-schiffes werden diese aber wohl nicht gehört haben. Die festsitzenden Seeleute klagen über „knastähnliche“ Zustände, haben teilweise keine gültigen Arbeits-papiere mehr und warten auf ihre Heuer.

DIE LINKE. Cuxhaven fordert OB Santjer auf, zum Schutz der Crewmitglieder der „Mein Schiff 3“ aktiv zu werden. „OB Santjer hat das Schiff nach Cuxhaven geholt. Nun aber ist er nicht nur verantwortlich für die Sicherheit der Besatzung sondern auch für deren menschenwürdige Behandlung“, führt Rolf Geffken, Hamburger Arbeitsrechtler, der sich seit Jahrzehnten für die Rechte von deutschen und ausländischen Seeleuten einsetzt, aus. Er ergänzt: „Was an Bord geschieht geschieht in der Stadt Cuxhaven!“.

DIE LINKE. Cuxhaven sieht mit der vermeintlichen Nichtauszahlung von Heuern das internationale Seearbeitsabkommen verletzt. Und fordert, dass die Hafenbehörde nun einschreitet.

Geht es nach der LINKEN. Cuxhaven ,sollte auch die Gewerkschaft Ver.di sich schnellstmöglich um den Schutz der Crewmitglieder bemühen. So könne nach Ansicht der Linken die Internationalen Transportarbeiter-Föderation (ITF) das Schiff boykottieren. „Solidarität darf nicht am Kai enden. Wir haben in diesem Fall das Problem, dass die internationale Crew keinen einheitlichen Arbeitgeber hat, sondern über sogenannte Crewing Agencies mit Sitz in Übersee beschäftigt ist. Das macht diese ArbeitnehmerInnen besonders schwach in der Durchsetzung ihrer Rechte- De facto hat das deutsche Unternehmen TUI auf dem Schiff, dessen Reeder sie nicht ist, einen arbeitsrechtsfreien Raum geschaffen. Nun sollte zumindest OB Santjer Verantwortung übernehmen und sich für die Crew gegenüber den Arbeitgebern – vor allem aber gegenüber der TUI – stark machen“, erklärt Nadije Memedi.

DIE LINKE. Cuxhaven setzt sich seit vielen Jahren gegen den Einsatz von sogenannten „Billigflaggen“ ein. Auch die „Mein Schiff 3“ fährt nicht unter deutscher, sondern unter maltesischer Flagge. Diese ermöglicht es, ausländische Seeleute zu Niedriglöhnen zu beschäftige, statt deutschen Tarifstandards und deutschem Arbeitsrecht gelten die viel schlechteren Sozialstandards der jeweiligen Heimatländer.

Tierschutz: Freiwillige Selbstkontrolle in Schlachtbetrieben ist krachend gescheitert

06. Mai 2020  Allgemein, Hagen

LINKE. Niedersachsen fordert mehr Personal für mehr staatliche Kontrollen

In niedersächsischen Schlachtbetrieben sind bei unangemeldeten Kontrollen zahlreiche Hygienemängel sowie Verstöße gegen Tierschutzvorgaben festgestellt worden. Zehn der 62 überprüften Schlachthöfe wiesen sogar schwerwiegende Mängel in der Betriebshygiene auf. „Niedersachsen ist nicht nur eine Hochburg der Fleischproduktion, sondern auch Hochburg der Verstöße gegen Tierschutzvorgaben.

Damit muss endlich Schluss sein!“, übt Lars Leopold, Landesvorsitzender der niedersächsischen LINKEN, scharfe Kritik. Leopold weiter: „Überwachungskameras können staatliche Kontrollen eben nicht ersetzen – schon gar nicht, wenn sie freiwillig angebracht werden. Deshalb ist die Vereinbarung der Landwirtschaftsministerin Otte-Kinast (CDU) mit dem Verband der Fleischwirtschaft, auf Schlachthöfen freiwillig Kameras zu installieren, das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben wurde. Denn viele Schlachthöfe halten sich mittlerweile nicht mehr daran und haben die Kameras, sofern überhaupt welche angebracht wurden, längst abgeschaltet.“

„Es ist doch ein Skandal, wenn die staatlichen Kontrollen offenbar nicht ausreichen, um Missstände bei der Tierhaltung und in Schlachthöfen aufzudecken. Die Landwirtschaftsministerin muss endlich ihre Hausaufgaben machen und sich dafür einsetzen, dass die zuständigen Veterinärämter mit genügend Personal ausgestattet werden. Nur so können Tierschutzkontrollen in ausreichendem Maß durchgeführt und etwaige Missstände bei der Tierhaltung oder in Schlachthöfen rechtzeitig aufgedeckt bzw. verhindert werden. Gleichzeitig muss die Ministerin dafür sorgen, dass die Schlachtzahlen in den Betrieben deutlich gesenkt werden. Da werden im Minutentakt Tiere geschlachtet und in Akkord-Arbeit zerlegt. Solange Fleisch als Massenware hergestellt wird, wird während des Schlachtvorgangs nie ausreichend Zeit bleiben, um Hygienevorschriften, Tierschutzvorgaben aber auch Arbeitsschutzmaßnahmen angemessen umzusetzen“, macht Leopold deutlich.

Zum 75. Jahrestag – Tag der Befreiung zum gesetzlichen Gedenk- und Feiertag machen!

04. Mai 2020  Allgemein, Hagen

„Dieses Jahr jährt sich der Tag der Befreiung am 8. Mai zum 75. Mal. Zeit, ihn endlich bundesweit zum Feiertag zu machen. Der 8. Mai 1945 war für Millionen Menschen ein Tag der Hoffnung und Zuversicht. Altbundespräsident Richard von Weizsäcker erklärte zum 40. Jahres-tag: ‚Der 8. Mai hat uns alle befreit von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.‘ Genau deswegen müssen wir der Bedeutung dieses Tages endlich gerecht werden. Die LINKE. setzt sich auf allen Ebenen dafür ein, den 8. Mai zum Feiertag zu machen, auch dieses Jahr hat die Bundestagsfraktion einen entsprechenden Antrag eingebracht.“, so Heidi Reichinnek, Landesvorsitzende der Partei DIE LINKE. Niedersachsen.

Co-Vorsitzender Lars Leopold ergänzt: „Niedersachsen sollte hier mit gutem Beispiel vorrangehen und den 8. Mai zum landesweiten Feiertag machen. Ein gemeinsamer Feiertag würde neue Anknüpfungspunkte für die Erinnerungskultur bieten, was in Anbetracht der wachsenden Zahl an rassistischen und antisemitischen Angriffen in Deutschland, mehr als nötig ist! Wir unterstützen daher ausdrücklich die Petition der Holocaust-Überlebenden Esther Bejarano und der VVN-BdA, rufen alle dazu auf, diese zu unterzeichnen und schließen uns den Worten Bejaranos an: ‚Achter Mai – arbeitsfrei! Zeit für Antifaschismus‘!“

Opfer rechter Gewalt – Morddrohungen gegen unseren Genossen Rolf Geffken

02. Mai 2020  Allgemein, Hagen

„Schwerwiegende Fehlleistung und katastrophales Signal“: DIE LINKE. Cuxhaven kritisiert die Entscheidung der Hamburger Staatsanwaltschaft, das Verfahren wegen rechtsradikal motivierter Morddrohungen gegen ihr langjähriges Parteimitglied einzustellen.

Die Hamburger Staatsanwaltschaft hat nach drei Jahren auf Nachfrage des Opfers, Rechtsanwalt Dr. Rolf Geffken, mitgeteilt, dass sie das Ermittlungsverfahren gegen einen Rechtsradikalen wegen Morddrohungen eingestellt hat. Das Opfer ist bekanntes Mitglied der Cuxhavener Linken und wurde nach einem bei weltnetz.tv und youtube veröffentlichten Video zum Thema Ausländerfeindlichkeit massiv bedroht.

Unter dem Pseudonym „Mokarasss1″drohte der Täter „Jeder, der sich gegen sein Eigen ausspricht verdient den Strick. Nicht mehr und nicht weniger. Und ja ich spreche vom Tode!“ Und schließlich: „So etwas wie du wird aufgehängt. Schuldig der Beihilfe zum Völkermord!“

Geffken ließ sich davon nicht abschrecken und erstattete Strafanzeige: „Ich werde mich von der Ausübung meiner Grundrechte weder durch Beleidigungen noch Drohungen noch Mordankündigungen abhalten lassen. Im Gegenteil: Diese Art der Drohungen zeigt wes Geistes Kind diese Art angeblich besorgter Bürger ist.“

Seine Strafanzeige jedoch blieb 3 Jahre unbeantwortet. Erschwerend kommt für das Opfer hinzu, zu keinem Zeitpunkt über den Stand der Ermittlungen informiert oder zwecks Schutzmaßnahmen beraten worden zu sein.

Kreisvorsitzende Nadije Memedi kritisiert die Hamburger Staatsanwaltschaft scharf: „Die Hamburger Justiz hat offenbar einfach abgewartet, ob der Täter seine Morddrohungen wahr macht. Obwohl der Täter mit seinem Online-Profil ein Bild hinterließ, erfolgte keine öffentliche Fahndung. Es wurde noch nicht mal ein Abgleich mit bekannten Rechtsradikalen vorgenommen. Für die Staatsanwaltschaft mögen die Drohungen keine erhebliche Straftat sein – eine Einstellung, die wir vor dem Hintergrund der Bluttaten von Kassel, Halle und Hanau nicht teilen. Es ist eine schwerwiegende Fehlleistung und ein katastrophales Signal. Bei Rechtsradikalen entsteht doch so der Eindruck, Online-Gewalt und Hassrede seien Lappalien und sie kämen ungeschoren davon!“

DIE LINKE. Cuxhaven fordert den Hamburger Justizsenator Steffen auf, schleunigst Konsequenzen aus dem Fall Geffken zu ziehen. Der Kampf gegen rechtsradikale Gewalttäter – online wie offline – muss endlich entschlossen geführt werden! Betroffene gehören stärker geschützt und sollten während der Ermittlungsverfahren enger begleitet statt allein gelassen werden

Veranstaltung: Freiheitslieder mit Diether Dehm

29. April 2020  Allgemein, Hagen

Den 1.Mai, Tag der Arbeiter*innen, verbringen wir sonst gemeinsam und in Solidarität. Leider wird es uns dieses Jahr nicht möglich sein, uns zu treffen, mit vielen 1000 Genoss*innen und Kolleg*innen zu demonstrieren und zu diskutieren.

Anlässlich des Tages organisiert DIE LINKE Cuxhaven deshalb ein virtuelles Arbeiter*innenliedersingen mit unserem Bundestagsabgeordneten Diether Dehm aus Hannover, um Euch ein kleines Stück Solidarität nach Hause zu bringen.

Um 18 Uhr wollen wir gemeinsam mit Diether bei Zoom (Einwahldaten siehe unten) Arbeiter*innenlieder singen und anschließend auch gerne noch politisch diskutieren.

Rückfragen zur Technik könnt ihr an Diethers Wahlkreismitarbeiter Johannes Drücker via j.druecker@posteo.de stellen.

Der DGB startet mit seiner Onlineveranstaltung schon um 11 Uhr. Auch an dieser Veranstaltung hat Diether mitgewirkt, so dass Euch an tolles Kulturprogramm, spannende Talks und Interviews erwarten.

Veranstaltung:
Freiheitslieder mit Diether Dehm
Datum: 1. Mai 2020
Uhrzeit: 18 Uhr
Zoom-Meeting beitreten: https://zoom.us/j/5353243215

Forderungen der LINKEN zum 1. Mai 2020

29. April 2020  Allgemein, Hagen

Der 1. Mai ist der Kampftag der Arbeiter/Innenbewegung. Zum ersten Mal seit 130 Jahren wird der Tag in diesem Jahr ohne Demonstrationen und Versammlungen der Beschäftigten und ihrer Gewerkschaften ablaufen, aus Sorge vor einer weiteren Verbreitung des Coronavirus. Solidarität heißt dieses Mal: Abstand halten. Doch weiter gilt: Gemeinsam sind wir stark! Die Corona-Krise hat gezeigt: Ohne die Beschäftigten geht es nicht. Gesundheit, Pflege, Landwirtschaft, Arzneimittel und Medizintechnik, Einzelhandel, Reinigungskräfte, Logistik und Postzustellung – das ist systemrelevant! Aber so werden die Beschäftigten – in der Mehrzahl Frauen – nicht bezahlt.

DIE LINKE fordert:

Systemrelevante Berufe müssen auch so bezahlt werden! Corona-Zulagen von 500 Euro für alle Beschäftigten in versorgungsrelevanten Berufen.

Alle Beschäftigte mit notwendigem engen Kontakt zu vielen Menschen müssen Schutzkleidung und Gefahrenzulagen zum Gehalt bekommen.

Viele Unternehmen versuchen die Krise für sich zu nutzen. Sie legen den Beschäftigten schlechtere Arbeitsverträge vor oder zwingen die Beschäftigten ohne ausreichenden Gesundheitsschutz zu arbeiten. Die Maßnahmen der Bundesregierung helfen den Unternehmen mehr als den Beschäftigten. Für die Unternehmen werden unbegrenzt Kredite bereitgestellt und Sozialversicherungsabgaben erlassen. Einen echten Rettungsschirm für die Menschen gibt es bisher nicht.

Lohnfortzahlung, die zum Leben reicht! Mit den Gewerkschaften fordern wir: Das
Kurzarbeitergeld muss auf 90 Prozent aufgestockt werden. Die Differenz wird durch die Unternehmen gezahlt, die von den Sozialversicherungsbeiträgen befreit sind.

Gesundheitsschutz geht vor Profit! Wir brauchen gesellschaftliche, demokratische Entscheidungen, welche Arbeiten unbedingt gemacht werden müssen. Die Entscheidung darf nicht den einzelnen Arbeitgebern überlassen werden.

Kündigungsschutz! Unternehmen, die finanzielle Hilfen erhalten, dürfen Beschäftigte nicht entlassen. Alle befristeten Arbeitsverträge werden verlängert. Ausgelagerte Dienstleistungen dürfen während der Krise nicht gekündigt werden.

Kein Zwang zum Arbeitseinsatz! Erwerbslose oder Asylbewerber*innen für Ernteeinsätze in der Landwirtschaft zu verpflichten, lehnen wir ab.

Mieterschutz! Keine Kündigungen von Wohnungen während der Krise. Keine Mieterhöhungen. Zwangsräumungen, Strom-, Wasser- und Telefonsperrungen müssen verboten werden.

Keine Dividenden keine Boni für Manager in der Krise! Die großen Unternehmen wollen 44 Mrd. Euro an Dividenden an ihre Aktionär/Innen auszahlen – während der Staat aus Steuergeldern und Umlagefinanzierung 650 Milliarden Euro für die Unternehmen bereitstellt.

Die Reichen müssen zahlen! Für eine gerechte Finanzierung der Kosten der Krise wollen wir eine Abgabe auf hohe Vermögen –5 Prozent ab der zweiten Million! DIE LINKE kämpft mit den Beschäftigten und ihren Gewerkschaften. Für Arbeit, die zum Leben passt. Für eine Gesellschaft, in der Menschen vor Profite gehen. Macht mit. Zeigt euch. Lasst euch nicht einschüchtern. Und bleibt gesund.

Der DGB startet ab 11.00 Uhr mit einem Livestream: https://www.dgb.de/erster-mai-tag-der-arbeit

Initiative der Linken im Bundestag für eine Vermögensabgabe

25. April 2020  Allgemein, Hagen

Die hohen Kosten für die Bewältigung der Coronakrise sollen mithilfe einer Vermögensabgabe zulasten der Milliardäre und Multimillionäre finanziert werden. Das fordert die Partei DIE LINKE im Bundestag. Sie verweist darauf, dass diese Regel in Artikel 106 des Grundgesetzes vorgesehen ist und in der Bundesrepublik 1952 schon einmal angewandt wurde.

Victor Perli, Mitglied im Haushaltsausschuss und umverteilungspolitischer Sprecher der Linksfraktion hierzu:„Diese Pandemie ist ein Jahrhundertereignis und eine große Herausforderung für jeden einzelnen von uns, für das Gesundheits- und Sozialsystem, für das wirtschaftliche Leben und die öffentlichen Finanzen. Bereits über 100 Milliarden Euro neue Schulden hat allein der Bund aufgenommen. Wenn die Politik die 100 reichsten Familien des Landes nicht an den Kosten beteiligt, wird die Krise am Ende wieder von der Mehrheit der Bevölkerung bezahlt. Durch Sozialabbau, Privatisierungen, stagnierende Löhne, Renten und Sozialleistungen sowie fehlende Investitionen in die öffentliche Infrastruktur. Genau das haben wir nach der letzten Finanzkrise erlebt.“

Der Abgeordnete weist darauf hin, dass der Bundestag bereits beschlossen hat, ab 2023 in den nächsten zwanzig Jahren jährlich fünf Milliarden Euro im Bundeshaushalt zu kürzen. Dann werde sich konkret die Frage stellen, wo gekürzt wird. Es müsse verhindert werden, dass die Regierung aus Union und SPD die Kosten für die Krise wieder auf die kleinen Leute abwälze.

Perli erinnerte daran, dass kurz vor der Krise die Gewerkschaften und der Industrieverband ein großes Investitionsprogramm gefordert hatten, um die kommunale Infrastruktur, Digitalisierung, den Klimaschutz und die Verkehrswende voranzubringen. Diese Aufgaben blieben zusätzlich auf der Tagesordnung. „Es ist unverantwortlich, nicht mehr in die Zukunft zu investieren. Deshalb müssen starke Schultern mehr tragen. Die Eigentümer der Konzerne, die großen Vermögen, Immobilien- und Aktienspekulanten müssen einen gerechten Beitrag leisten, damit es unsere Gesellschaft nicht zerreißt.“

Aktuell sorgten Konzerne für große Empörung, weil sie trotz Staatshilfen milliardenschwere Dividenden an ihre Aktionäre und Sondervergütungen an ihre Vorstände ausschütten. So würden laut Medienberichten drei von vier börsennotierte Unternehmen trotz der aus öffentlichen Kassen finanzierten Kurzarbeit für ihre Beschäftigten an den Dividenden für die Aktionäre festhalten – rund 4,9 Milliarden Euro alleine BMW und VW.

Perli:„Das ist eine skandalöse Umverteilung von unten nach oben! Die Gewinne werden an Aktionäre verteilt und die Verluste sollen die Steuerzahler bezahlen. Der Staat sollte darauf achten, dass die Hilfen auch einen sozial-ökologischen Umbau der Wirtschaft fördern, Schlüsselbereiche der öffentlichen Versorgung wie Krankenhäuser gehören nicht in die Hände profitorientierter Investoren – auch das muss eine Konsequenz aus der Krise sein.“