Beverstedt

Berichte aus der Gemeinde Beverstedt

Linke Niedersachsen gedenkt der Befreiung des KZ Bergen-Belsen!


Am 15. April 1945 nahmen britische Truppen das Gelände des Konzen-trationslagers Bergen- Belsen ein. Bis April 1945 wurden hier mehr als 50.000 Häftlinge und 20.000 zumeist sowjeti-sche Kriegsgefangene unter katastro-phalen Umständen in den Tod ge-trieben. Bis Ende Juni 1945 starben weitere 14.000 Menschen an den Folgen der Internierung.

Thorben Peters, Landesvorsitzender Die Linke Niedersachsen dazu:

„Das Gedenken an die Befreiung ist eine Mahnung gegenüber den Gefahren des Faschismus, sowie eine Erinnerung an die Überwindung dieser dunklen Zeit. Dieser Überwindung verdanken wir zivilisatoriache Errungenschaften wie die Menschenrechte. Unrecht, Hass und Kriegstreiberei gehören damals wie heute im Kleinen wie im Großen bekämpft. Diese Aufgabe betrifft uns alle.“

Die alljährige Gedenkveranstaltung in Bergen-Belsen findet in diesem Jahr am 05. Mai statt.

Sie dient dem Gedenken an die Toten, der Mahnung gegen Krieg und Faschismus sowie der Feier über die Befreiung der Alliierten.

„Der Schoss ist fruchtbar noch, aus dem das kroch. In diesem Sinne erinnern wir, um für heute Lehren zu ziehen.“, schließt Peters

Die EU schafft ihre Menschenrechte ab!

Am 10. April 2024 fand die „Gemein-same Europäische Asylsystem (GEAS) -Abstimmung“ im EU-Parlament statt. Dazu sagt Marianne Esders, Mitglied des Landesvorstandes Die Linke Niedersachsen und Kandidatin zur Europawahl:

„Mit der heutigen Abstimmung zu GEAS im EU-Parlament, schafft die EU grund-legende Menschenrechte ab. Kinder hinter Stacheldraht, schnelle Abschiebeverfahren in Länder, die keinen Schutz bieten, Ab-schottungsdeals mit Autokraten und die Möglichkeit für aufnahmeunwillige EU-Länder, sich von der Aufnahme freizu-kaufen. Die EU-Flucht- und Asylpolitik erreicht einen absoluten Tiefpunkt, den Grüne und SPD maßgeblich mitgestalten. Die Linke hält standhaft gegen diese Verschlechterungen und verurteilt die unmenschlichen Maßnahmen und die Abschaffung des individuellen Rechts auf Asyl. Wir fordern ein solidarisches Europa, das Menschenrechte achtet und Menschen auf der Flucht Schutz bietet, statt sie einzusperren, abzuschieben oder bei der Flucht über das Mittelmeer ertrinken zu lassen.“

Linke verurteilt Brandanschlag auf Oldenburger Synagoge!

Zum Brandanschlag auf die Oldenburger Synagoge vom Freitag sagt Marianne Esders, Mitglied des Landesvorstandes und Europakandidatin: „Die Niedersächsische Linke verurteilt den menschenverachtenden Angriff auf die Oldenburger Synagoge aufs Schärfste. Wir stellen uns gegen jede Form des Antisemitismus. Hass und Gewalt gegen Jüdinnen und Juden haben in Niedersachsen keinen Platz. Jüdinnen und Juden müssen in unserer Gesellschaft ohne Angst leben und ihre Religion ausüben können.“

Landesvorsitzender Thorben Peters ergänzt: „Der Brandanschlag auf eine Synagoge erinnert an den niederträchtigsten Teil unserer Geschichte. Wir stehen solidarisch an der Seite derer, welche durch Antisemitismus oder Rassismus bedroht werden.”

Unterstützung für den Cuxhavener Hafen!

Rund 60% der deutschen Im- und Exporte gehen über den Seeweg. Letzte Woche hatte das Kabinett des-wegen eine nationale Hafenstrategie beschlossen. Finanzierungsfragen wurden zunächst jedoch nicht geklärt. Am Freitag gab das Bundeswirtschafts-ministerium dann bekannt, den Ausbau des Hafens in Cuxhaven zu unterstützen.

Franziska Junker, Landesvorsitzende von Die Linke Niedersachsen, begrüßt die finanzielle Beteiligung des Bundes am Ausbau des Cuxhavener Hafens:

„Die Investition in die Infrastruktur des Cuxhavener Hafens ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen und zu-kunftsfähigen Wirtschaft“, so Junker.

Der Bund unterstützt den 300 Millionen Euro teuren Ausbau des Hafens mit 100 Millionen. Vor allem in Hinblick auf die Energiewende begrüßt Junker dieses Vorgehen, denn die Häfen seien auch als Anlandungspunkte für grüne Energieträger und Technologien entscheidend.

Weiterhin sieht Junker eine Möglichkeit, um die Länder zukünftig finanziell unabhängiger von der Unterstützung des Bundes zu machen.

„Wenn der Bund sich für die Zukunft den bürokratischen Umweg sparen will, könnte er die Ver-mögenssteuer wieder erheben – denn die geht direkt an die Länder und macht diese selbst finanziell handlungsfähig.“

Auf zum Ostermarsch: Gemeinsam für Frieden, Abrüstung und Internationalismus!

Die Linke ruft Mitglieder und Mitstreiter*innen dazu auf, sich auf dem Ostermarsch 2024 für Friedens-, Abrüstungs- und Entspannungspolitik einzusetzen. Gemeinsam ist der vermeintlichen Alternativlosigkeit einer zunehmend militaristischen Politik entgegenzutreten. Der Landesverband unterstützt den Aufruf des Netzwerks Friedenskooperative zum Ostermarsch: „Jetzt erst recht – gemeinsam für Frieden!“.

Wir rufen daher nicht zuletzt zum Ostermarsch in der Nähe am 30. März in Bremerhaven auf, um gemeinsam stark für Abrüstung, Entspannungs-politik und eine nachhaltige Friedens-politik zu streiten.

Auftaktkundgebung in Bremerhaven: 11 Uhr, Marinenoperationsschule, Elbestr. 101. Hier wird eine Vertreterin der migranten Vereine Bremerhavens sprechen. Anschließend führt der Demonstrationszug durch die Stadt vorbei an den Stätten der Verfolgung, des Widerstandes und der Zerstörung durch Faschismus und Krieg.

Abschlusskundgebung: 12.30 Uhr, an der Großen Kirche, Bürgermeister-Smidt-Straße. Hier wird Dr. Helge Bories-Sawala fürv die Initiative „Mut zum Frieden“ sprechen.

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Gebt den Deserteuren endlich Asyl!

Gemeinsame Erklärung von den Vorsitzenden der Partei Die Linke, Janine Wissler & Martin Schirdewan, Heidi Reichinnek (Vor-sitzende Bundes-tagsgruppe), Sören Pellmann (Vor-sitzender Bundestagsgruppe), Clara Bünger (Bundestagsabgeordnete), Cornelia Ernst (Europaabgeordnete), Susanne Schaper (Landesvorsitzende Die Linke Sachsen), Stefan Hartmann (Landesvorsitzender Die Linke Sachsen), Katina Schubert (Bundesgeschäftsführerin der Partei Die Linke) Juliane Nagel (Mitglied des Sächsischen Landtags) und Mirko Schultze (Mitglied des Sächsischen Landtags) anlässlich des zweiten Jahrestags des Einmarschs russischer Truppen in die Ukraine:

Dem Zwang zum Töten und der Angst vor dem Sterben zu entfliehen, gehört im Krieg zu den menschlichsten Regungen und mutigsten Taten. Deserteure und Kriegsdienstverweigerer müssen in ihren Heimatländern drastische Strafen erwarten, ihnen Schutz zu gewähren, ist ein Gebot des Humanismus.

Trotz anderslautender Versprechungen gibt es zwei Jahre nach Beginn des Ukrainekriegs für Menschen, die sich nicht an diesem Krieg beteiligen wollen, nach wie vor keine legalen Fluchtwege nach Europa und kaum Aussicht auf Flüchtlingsschutz in der EU.

Nach Schätzungen von Connection e.V. sind seit Februar 2022 mindestens 250.000 Männer im wehrdienstfähigen Alter aus Russland geflohen, um sich der Rekrutierung für den Krieg in der Ukraine zu entziehen. 22.000 Männer haben nach Einschätzungen der Organisation Belarus verlassen, bei der Ukraine geht Connection e.V. von rund 325.000 Männern aus, die sich der Rekrutierung entzogen haben und in die EU geflohen sind. Die aus Russland und Belarus geflohenen Menschen halten sich überwiegend in Drittstaaten auf, wo es für sie keine dauerhafte Perspektive gibt. Sie können mangels humanitärer Visa überwiegend nicht nach Europa flüchten.

Wenn es ihnen doch gelingt, die hochgerüsteten Grenzen der EU zu überwinden und einen Asylantrag zu stellen, sind ihre Aussichten auf einen Schutzstatus gering. In Deutschland hat das BAMF seit Beginn des Ukrainekriegs fast 4500 Asylanträge von russischen Männern im wehrdienstfähigen Alter zwischen 18 und 45 Jahren registriert. In rund 2500 Fällen hat die Behörde eine Entscheidung getroffen, doch nur 159 Personen wurden als schutzbedürftig anerkannt. Gemessen an Hunderttausenden, die aus Russland geflohen sind, ist das eine grotesk niedrige Zahl. In rund 1900 Fällen hat das BAMF keine inhaltliche Ablehnung ausgesprochen, sondern sich der Betreffenden entledigt, indem es die Zuständigkeit eines anderen EU-Staates festgestellt hat.

Bundeskanzler Olaf Scholz hatte im September 2022 versprochen, dass russische Staatsbürger, die sich nicht an dem völkerrechtswidrigen Krieg in der Ukraine beteiligen wollen, in Deutschland Schutz bekommen sollen. Das Versprechen wurde gebrochen. In der Ukraine wurde das Recht auf Kriegsdienstverweigerung ausgesetzt. Die sich dem Militärdienst entziehenden und Deserteuren drohen mehrjährige Haftstrafen. Schätzungen zufolge sind ungefähr 100.000 militärdienstpflichtige ukrainische Männer nach Deutschland gekommen.

Momentan haben sie den vorübergehenden Schutzstatus. Sollte ihnen nach Auslaufen dieses Status bei Rückkehr in die Ukraine Strafverfolgung drohen, müssen sie in Deutschland Schutz bekommen.
Belarus beteiligt sich offiziell nicht mit der Entsendung von Soldaten am Krieg in der Ukraine. Allerdings wurde in dem Land das Militärgesetz verschärft. Alle männlichen Staatsbürger im Alter zwischen 18 und 58 Jahren wurden aufgefordert, sich bei den zuständigen Militärbehörden zu melden. Außerdem wird der Militärdienst in Belarus häufig als Repressionsinstrument gegen junge Aktivist*innen eingesetzt. Die sich dem Militärdienst entziehenden und Deserteure aus Belarus, die in Deutschland oder der EU Asyl beantragen, brauchen Schutz. Kriegsdienstverweigerung ist ein Menschenrecht, das gerade in Zeiten des Krieges verteidigt werden muss. Die EU und die Bundesregierung müssen Kriegsdienstverweigerern und Deserteuren aus Russland, Belarus und der Ukraine die Einreise ermöglichen und sie durch das Asylrecht schützen.

Wir fordern:

• Russische Staatsbürger, die sich nicht am völkerrechtswidrigen Krieg in der Ukraine beteiligen wollen, müssen in der EU und Deutschland Schutz bekommen. Die Bundesregierung muss das BAMF anweisen, die Entscheidungspraxis entsprechend abzuändern.

• Ein Großteil derer, die aus Angst vor der Einberufung zum Militär aus Russland geflüchtet sind, befindet sich in Drittstaaten, häufig ohne Aussicht auf eine sichere Perspektive. Für diese Menschen müssen humanitäre Visa zur Verfügung gestellt werden, damit sie nach Deutschland bzw. in die EU einreisen können, um hier Asyl zu beantragen.

• Auch außerhalb des Asylverfahrens müssen Möglichkeiten auf EU, Bundes- und Landesebene für ein Bleiberecht für russische Männer im wehrdienstfähigen Alter gestärkt werden. Das kann unter anderem die unbürokratische Erteilung und Verlängerung von Aufenthaltstiteln zum Studium, zum Familiennachzug oder zu Ausbildung und Beschäftigung umfassen.

• Die Europäische Kommission und die Bundesregierung müssen sich gegenüber der ukrainischen Regierung dafür einsetzen, dass sie das Recht auf Kriegsdienstverweigerung respektiert und Menschen, die sich dem Militärdienst entziehen, die Ausreise ermöglicht.

• Oppositionelle, Menschenrechtsverteidiger*innen, Deserteure und Menschen, die sich dem Wehrdienst entziehen, die aus Belarus fliehen müssen, brauchen Zugang zu humanitären Visa und Schutz in der EU und Deutschland.

08. März – Internationale Frauentag!

8. März 2024 hat die Linke KV Cuxhaven auf dem Wochenmarkt in Hagen i. Bremischen mit einer Blumenverteilung an den 08. März dem Internationalen Frauentag erinnert.
Unter dem Motto „Gleichheit – das ist doch nicht zu viel verlangt!“ möchte Die Linke auf die Lohnlücke der Frauen aufmerksam machen.

Hierzu Cornelia Buttler Kreisvorsitzende: Der Lohnunterschied der Frauen zu den Männern beträgt noch immer 18% pro Stunde und dass bei gleicher Arbeit.

Die meisten Frauen arbeiten noch immer in Teilzeit damit sie sich um Kinder und Familie kümmern können, sie leisten generell viel mehr Care-Arbeit als Männer. Dies wirkt sich auf die spätere Rente aus und damit droht ihnen im Alter die Altersarmut.

Kurzum: Die Frauen gehen im Alltag oft über ihre Kräfte hinaus, hier muss das Gemeinwesen dafür Sorge tragen das die Arbeit besser verteilt wird.

Dies gelingt zum Beispiel mit Umverteilung von Reichtum und einer 4 Tage Woche bei vollem Lohnausgleich. Damit hat man wieder mehr Zeit sich um Familie und Angehörige zu kümmern.
Also, ein gutes Leben für alle!

8. März: Feministischer Kampftag!

Selbstbestimmung statt Bezahlkarte!

Beim Treffen der Minister-präsident*innen der Bundesländer wurde die Einführung einer Bezahlkarte beschlossen. Auch in Niedersachsen soll eine Bezahlkarte für geflüchtete Menschen eingeführt werden.

Dazu sagt Marianne Esders, Mitglied des Landesvorstandes Die Linke Niedersachsen und Kandidatin zur Europawahl:

„Eine Bezahlkarte, mit der geflüchtete Menschen staatliche Unterstützung beziehen können, könnte diskriminierungsfrei gestaltet werden. Die Linke Niedersachsen fordert die Landesregierung dazu auf, die Kommunen per Erlass dazu anzuhalten, diskriminierungsfreie Bezahlsysteme einzuführen. Ein positives Beispiel ist die SocialCard in Hannover. Ein solches diskriminierungsfreies Instrument ist von vielen Ländern und Kommunen aber nicht gewollt. Lieber setzen sie auf Beschränkungen, Bevormundung und Eingriffe in das selbstbestimmte Handeln, um Geflüchtete in ihrer Freiheit noch weiter einzuschränken und sie zu Menschen zweiter Klasse herabzustufen. Die Erzählung, Bezahlkarten würden dem Staat Einsparungen bringen, weil sie geflüchtete Menschen davon abhielten, Gelder ins Ausland zu überweisen, ist realitätsfern und rechtspopulistische Hetze. Menschen flüchten vor Krieg, Verfolgung und Tod und nicht wegen der mickrigen Sozialleistungen, die es in Deutschland zu beziehen gibt. Bezahlkarten, die nicht diskriminierungsfrei sind, sind ein unnötiges Kontroll- und Überwachungssystem, das Menschen zur Unmündigkeit degradiert und ihnen Würde und Eigenständigkeit nimmt. Sie sind das Armutszeugnis einer fehlgeleiteten Politik der sozialen Ausgrenzung und Diskriminierung. Statt solcher Diskriminierungsinstrumente brauchen wir eine Politik der Solidarität, eine gute finanzielle Ausstattung der Kommunen, und Bürokratieabbau bei der Anerkennung ausländischer Qualifikationen, um die Integration geflüchteter Menschen in den Arbeitsmarkt zu erleichtern.“

Gebt den Deserteuren endlich Asyl!

25. Februar 2024  Allgemein, Beverstedt, Hagen, Loxstedt, Schiffdorf

Gemeinsame Erklärung von den Vorsitzenden der Partei Die Linke, Janine Wissler & Martin Schirdewan, Heidi Reichinnek (Vorsitzende Bundes-tagsgruppe), Sören Pellmann (Vor-sitzender Bundestagsgruppe), Clara Bünger (Bundestagsabgeordnete), Cornelia Ernst (Europaabgeordnete), Susanne Schaper (Landesvorsitzende Die Linke Sachsen), Stefan Hartmann (Landesvorsitzender Die Linke Sachsen), Katina Schubert (Bundesgeschäftsführerin der Partei Die Linke) Juliane Nagel (Mitglied des Sächsischen Landtags) und Mirko Schultze (Mitglied des Sächsischen Landtags) anlässlich des zweiten Jahrestags des Einmarschs russischer Truppen in die Ukraine:

Dem Zwang zum Töten und der Angst vor dem Sterben zu entfliehen, gehört im Krieg zu den menschlichsten Regungen und mutigsten Taten. Deserteure und Kriegsdienstverweigerer müssen in ihren Heimatländern drastische Strafen erwarten, ihnen Schutz zu gewähren, ist ein Gebot des Humanismus
.
Trotz anderslautender Versprechungen gibt es zwei Jahre nach Beginn des Ukrainekriegs für Menschen, die sich nicht an diesem Krieg beteiligen wollen, nach wie vor keine legalen Flucht-wege nach Europa und kaum Aussicht auf Flüchtlingsschutz in der EU.
.
Nach Schätzungen von Connection e.V. sind seit Februar 2022 mindestens 250.000 Männer im wehrdienstfähigen Alter aus Russland geflohen, um sich der Rekrutierung für den Krieg in der Ukraine zu entziehen. 22.000 Männer haben nach Einschätzungen der Organisation Belarus verlassen, bei der Ukraine geht Connection e.V. von rund 325.000 Männern aus, die sich der Rekrutierung entzogen haben und in die EU geflohen sind. Die aus Russland und Belarus geflohenen Menschen halten sich überwiegend in Drittstaaten auf, wo es für sie keine dauerhafte Perspektive gibt. Sie können mangels humanitärer Visa überwiegend nicht nach Europa flüchten.

Wenn es ihnen doch gelingt, die hochgerüsteten Grenzen der EU zu überwinden und einen Asylantrag zu stellen, sind ihre Aussichten auf einen Schutzstatus gering. In Deutschland hat das BAMF seit Beginn des Ukrainekriegs fast 4500 Asylanträge von russischen Männern im wehrdienstfähigen Alter zwischen 18 und 45 Jahren registriert. In rund 2500 Fällen hat die Behörde eine Entscheidung getroffen, doch nur 159 Personen wurden als schutzbedürftig anerkannt. Gemessen an Hunderttausenden, die aus Russland geflohen sind, ist das eine grotesk niedrige Zahl. In rund 1900 Fällen hat das BAMF keine inhaltliche Ablehnung ausgesprochen, sondern sich der Betreffenden entledigt, indem es die Zuständigkeit eines anderen EU-Staates festgestellt hat.

Bundeskanzler Olaf Scholz hatte im September 2022 versprochen, dass russische Staatsbürger, die sich nicht an dem völkerrechtswidrigen Krieg in der Ukraine beteiligen wollen, in Deutschland Schutz bekommen sollen. Das Versprechen wurde gebrochen. In der Ukraine wurde das Recht auf Kriegsdienstverweigerung ausgesetzt. Die sich dem Militärdienst entziehenden und Deserteuren drohen mehrjährige Haftstrafen. Schätzungen zufolge sind ungefähr 100.000 militärdienstpflichtige ukrainische Männer nach Deutschland gekommen.

Momentan haben sie den vorübergehenden Schutzstatus. Sollte ihnen nach Auslaufen dieses Status bei Rückkehr in die Ukraine Strafverfolgung drohen, müssen sie in Deutschland Schutz bekommen.

Belarus beteiligt sich offiziell nicht mit der Entsendung von Soldaten am Krieg in der Ukraine. Allerdings wurde in dem Land das Militärgesetz verschärft. Alle männlichen Staatsbürger im Alter zwischen 18 und 58 Jahren wurden aufgefordert, sich bei den zuständigen Militärbehörden zu melden. Außerdem wird der Militärdienst in Belarus häufig als Repressionsinstrument gegen junge Aktivist*innen eingesetzt. Die sich dem Militärdienst entziehenden und Deserteure aus Belarus, die in Deutschland oder der EU Asyl beantragen, brauchen Schutz.

Kriegsdienstverweigerung ist ein Menschenrecht, das gerade in Zeiten des Krieges verteidigt werden muss. Die EU und die Bundesregierung müssen Kriegsdienstverweigerern und Deserteuren aus Russland, Belarus und der Ukraine die Einreise ermöglichen und sie durch das Asylrecht schützen.

Wir fordern:

Russische Staatsbürger, die sich nicht am völkerrechtswidrigen Krieg in der Ukraine beteiligen wollen, müssen in der EU und Deutschland Schutz bekommen. Die Bundesregierung muss das BAMF anweisen, die Entscheidungspraxis entsprechend abzuändern.

Ein Großteil derer, die aus Angst vor der Einberufung zum Militär aus Russland geflüchtet sind, befindet sich in Drittstaaten, häufig ohne Aussicht auf eine sichere Perspektive. Für diese Menschen müssen humanitäre Visa zur Verfügung gestellt werden, damit sie nach Deutschland bzw. in die EU einreisen können, um hier Asyl zu beantragen.

Auch außerhalb des Asylverfahrens müssen Möglichkeiten auf EU, Bundes- und Landesebene für ein Bleiberecht für russische Männer im wehrdienstfähigen Alter gestärkt werden. Das kann unter anderem die unbürokratische Erteilung und Verlängerung von Aufenthaltstiteln zum Studium, zum Familiennachzug oder zu Ausbildung und Beschäftigung umfassen.

Die Europäische Kommission und die Bundesregierung müssen sich gegenüber der ukrainischen Regierung dafür einsetzen, dass sie das Recht auf Kriegsdienstverweigerung respektiert und Menschen, die sich dem Militärdienst entziehen, die Ausreise ermöglicht.

Oppositionelle, Menschenrechtsverteidiger*innen, Deserteure und Menschen, die sich dem Wehrdienst entziehen, die aus Belarus fliehen müssen, brauchen Zugang zu humanitären Visa und Schutz in der EU und Deutschland.