Zur Eindämmung des Coronavirus wird an Niedersachsens Schulen vor Weihnachten die Präsenzpflicht aufgehoben. Vom 20. Dezember an könnten Schülerinnen und Schüler auf Antrag der Eltern vom Unterricht befreit werden.
„Neben allem, was in den Schulen sonst noch so im Argen liegt, ist ein planvolles Vorgehen während dieser schwierigen Zeit die wichtigste Aufgabe! Die Pandemie dauert nun bereits fast zwei Jahre und die Landesregierung fährt weiter einen unverantwortlichen Schlingerkurs im Umgang mit den Schulen. Kultusminister Tonne muss sich endlich mal entscheiden! Sind unsere Schulen nun sicher oder sind sie es nicht. Mit der halbherzigen Maßnahme, dass Schülerinnen und Schüler ab dem 20. Dezember vom Unterricht befreit werden können, macht er es sich zu leicht und schiebt die Verantwortung einfach auf die Eltern“, kritisiert Lars Leopold, Landesvorsitzender der niedersächsischen LINKEN, die jetzige Wahlfreiheit als denkbar schlechteste Entscheidung.
Leopold weiter: „Leidtragende dieses planlosen Aktionismus im Kultusministerium sind die Schülerinnen und Schüler, die bei abnehmender Unterrichtszeit weiter im Eiltempo durch den Unterrichtsstoff gejagt werden müssen. Aber auch die Lehrkräfte, haben keine Chance, sich auf die neue Situation einzustellen. Ob die Klasse voll, halb oder ganz leer ist, erfahren sie vermutlich erst am 20. Dezember bei Unterrichtsbeginn. Letztlich dreht sich doch alles um die Frage, ob unsere Schulen wirklich pandemiefest sind. Die Landesregierung drückt sich weiter vor der Antwort und versteckt sich bei Luftfiltern in Schulen seit anderthalb Jahren hinter den Kommunen. Das ist Politikversagen in großem Stil. Das Kultusministerium muss daher die Weihnachtsferien nutzen, um mindestens für das neue Jahr endlich ein tragfähiges Konzept zu entwickeln. Als guten Vorsatz wünschen wir uns, dass das Kultusministerium endlich im Interesse der Kinder und Jugendlichen sowie der Lehrkräfte handelt.“