Zur Vorgeschichte: Auf einer Sitzung der Mitglieder des Kreistages am 15.07.20 im Cuxhaven wurde bei 5 Gegenstimmen und 4 Enthaltungen beschlossen: Die Schulsportplätze in Hagen und Loxstedt können zu „Kunstrasenplätze“ umgestaltet werden. Die Fraktion DER LINKEN lehnte den Beschluss derzeit ab. Laut Auffassung der Fraktion haben grundsätzlich bei Planungen und Sanierungen klimafreundliche Alternativen an erster Stelle zu stehen.
Dietmar Buttler – Fraktionsvorsitzender DER LINKEN im Kreistag:
„Neben den Bedenken in Bezug Umwelt müßte die Gemeinde Hagen im Bremischen nach diesem Mehrheitsbeschluss im Kreistag, tüchtig in die Tasche greifen, sollte sich der Rat in Hagen für einen Kunstrasen-Platz entscheiden!
Zur Erinnerung: Eine Flächensanierung unter Beibehaltung des Naturrasenplatzes in Hagen würde ca. insgesamt 735 000 Euro kosten. Eine Flächensanierung einschließlich Umbau zu einem Kunstrasenfußballplatz kostet insgesamt ca.1 529 000 Euro. Der Pferdefuss: Es werden lediglich Kosten für diese Umgestaltung bis lediglich 500 000 Euro vom Kreis getragen! Nebenbei: Sollten eventuell zwecks der notwendigen Befüllung der Kunstrasenfläche keine umweltschädlichen Kunststoffpartikel (Stichwort Autoreifen!) verwendet werden sondern biologisch abbaubarer Kork ,würde diese Maßnahme nochmals in etwa 15.000 Euro Mehrkosten verursachen.
Der Verein FC Hagen/Uthlede, dem 40 000 Euro Fördermittel zustehen, will nun offensichtlich aktuell einen Bauantrag für einen Kunstrasen stellen.
Auch wenn Fußballvereine und Gemeinden es sicherlich nicht gerne hören: Gemeinden und Vereine, die einen Kunstrasen planen, könnten in eine Finanzierungsfalle laufen. Hintergrund: Bei intensiv genutzten Kunstrasen stehen unweigerlich nach fünf bis sechs Jahren Reparaturen z. B. im Bereich des Strafraums und des Elfmeterpunkts an. Spätestens ab 10 Jahren muß ein Kunstrasen ersetzt werden. Etliche Kunstrasen erreichen nicht einmal dieses Alter.
Erst wenn ein Kunstrasen mehr als 1300 Stunden pro Jahr bespielt wird, ist er rein rechnerisch wirtschaftlicher als ein professionell gepflegter Naturrasenspielplatz. Mittlerweile zeigt die Erfahrung: Auf solche Stundenwerte kommt kaum ein regionaler Kunstrasenplatz.
Fazit: Die Fraktion DER LINKEN ist grundsätzlich der Auffassung: Neben den Kosten haben grundsätzlich bei der Planung von Neuanlagen bzw. Sanierung der Sportanlagen im Kreis Cuxhaven klimafreundliche Alternativen an erster Stelle zu stehen. Unstrittig bleibt: Die Gemeinde Hagen braucht schnellstens eine bespielbare Sportanlage! DIE LINKE setzt sich folglich weiterhin für eine Flächensanierung und Erstellung einer Kampfbahn Typ C mit 400 m Laufbahn unter Beibehaltung eines Naturrasenplatzes ein.