Rückbau des Atomkraftwerkes Unterweser – strahlende Zukunft für die Gemeinde Hagen?

06. November 2015  Allgemein, Hagen
AKW Esenshamm Foto: Dietmar Buttler

AKW Esenshamm Foto: Dietmar Buttler

Seit dem 1. Oktober liegen die Anträge und Unterlagen des Kraftwerksbetreibers Eon für den Rückbau des Atomkraftwerkes Unterweser (KKU) öffentlich aus. Bis zum 30. November haben die Bürgerinnen und Bürger in der Region die Möglichkeit, die Anträge und Unterlagen einzusehen und Bedenken bzw. Einsprüche geltend zu machen. Mit dem Rückbau des KKU will Betreiber Eon 2017 beginnen. Dauer – zehn- bis 15 Jahre. Noch vor dem Transport sämtliche Brennelemente in das bestehende Zwischenlager, will der Betreiber mit dem Rückbau starten! Die Sprecher Der Linken im Südkreis Cuxhaven, Dietmar Buttler und Carsten Zinn fordern die Gemeinden im Südkreis auf, hierzu klar und deutlich Stellung zu beziehen um so den Rückbau sicherer zu gestalten.

Buttler und Zinn fordern in diesem Zusammenhang eine verbindliche Festlegung über die Finanzierung der Abriss- und Folgekosten und eine verbindlich festgelegte Laufzeit des/der Zwischenlager. So werde schon im Vorfeld ausgeschlossen, dass die Zwischenlager eventuell zu Endlager umfunktioniert werden. Die Lagerung von Atommüll aus anderen Atomkraftwerken im Zwischenlager Kleinsiel sei ebenso abzulehnen! Bevor weitere Brennstäbe eingelagert werden, sei aus Sicherheitsgründen eine Nachrüstung des derzeitigen Zwischenlagers laut Buttler und Zinn dringend notwendig. In diesem Zusammenhang lehnen die beiden Sprecher auch eine geplante Reparatur von defekten „Castor-Behältern“auf dem Gelände des beantragten Lagers Unterweser für schwach- und mittelradioaktive Stoffe (Luna) ab.

Buttler:“Eine genaue Bestandsaufnahme der Abfälle einschließlich deren Verbleib muss nachvollziehbar dokumentiert werden. In diesem Zusammenhang fordern die beiden Sprecher die Nachlieferung bzw. Begründung über die beantragten Abgabemengen von radioaktivem Gas und Staub, die z. B. über Festabfälle, Schornsteinen und dem Abwasser in die Weser anfallen“

Zinn:“ Eon rechnet u. a. mit allein 482 000 Tonnen radioaktivem Bauschutt, der beim Abriss der Gebäude anfällt. Als sog.Bauschutt wird in diesem Zusammenhang alles deklariert, was unter dem Grenzwert von 10 Mikrosivert Strahlenbelastung liegt. Das Fachleute diesen Freigabewert in Bezug Krebsrisiko als viel zu hoch bewerten, wird hierbei schlicht ignoriert.“

Buttler:“Es pfeifen mittlerweile die Spatzen von den Dächern, wo denn dieser radioaktive Bauschutt landen soll. Nach Realisierung des Bauvorhabens der Fa. Freimuth auf der Deponie Driftsethe in der Gemeinde Hagen!“

Dietmar Buttler und Carsten Zinn – Sprecher des Regionalverbandes Der Linken – Südkreis Cuxhaven – Mitglieder der Gemeinderäte in Hagen und Beverstedt