DIE LINKE. Kreisverband Bremerhaven ist enttäuscht über die vorgesehene Entwicklung des Werftquartiers. Es sollte ein Quartier werden, in dem alles besser gemacht wird als in der Vergangenheit; in dem die Menschen und die Natur im Mittelpunkt stehen und nicht der Autoverkehr; in dem neue Chancen für Bremerhaven entstehen sollten. Und jetzt stellt sich die Koalition im Bau- und Umwelt-Ausschuss gegen eine Quote für Sozialwohnungen.
Das ist völlig unverständlich vor dem Hintergrund, dass in den letzten fünf Jahren gerade mal 13 Wohnungen im sozialen Wohnungsbau entstanden sind. Der Bremer Senat hat für die Stadt Bremen eine Quote von 30% Anteil von Sozialwohnungen bei Neubau von Wohnungen beschlossen; dieser Bedarf besteht auch in Bremerhaven.
Hierzu Günter Matthiessen, Mitglied im Kreisvorstand: „Als das Projekt Werftquartier vorgestellt wurde, hatte ich große Hoffnungen, dass sich auch in Bremerhaven die Stadt positiv entwickeln wird. Gerade der Bezug zu Malmö, wo ich kurz vor Vorstellung des Projekts einige Tage verbracht hatte, machte Hoffnungen. Das dortige Quartier Västra Hamnen ist aus ähnlichen Bedingungen wie in Bremerhaven aus einem alten Industrie-Quartier entstanden. Neben der hohen Wohnqualität bietet Västra Hamnen auch einen hohen und vielschichtigen Freizeitwert. Der gesamte Stadtteil ist durchzogen von Grünflächen, Teichen, künstlichen Wasserläufen und Springbrunnen.“
Die jetzige Entscheidung ist desillusionierend. Die Hoffnung, dass sich die Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung in Richtung Zukunft entwickelt, hat sich wieder einmal in Luft aufgelöst. Soll es nach dem Mediterraneum und dem Quartier am neuen Hafen mit seinen Betonklötzen weiter gehen wie bisher?
Gerade in Anbetracht der Anteil der Haushalte mit sehr geringem Einkommen ist die Wiederaufnahme des sozialen Wohnungsbaus in Bremerhaven eine Notwendigkeit. Das Werftquartier muss mehr werden als eine möglichst schnelle Aufwertung einer Industriebrache zu teurem Bauland. Es muss den Menschen in Bremerhaven einen Gewinn an Lebensqualität bringen.