Die Veröffentlichungen zum Thema „Wertschöpfung“ in Bezug Zivilflughafen Nordholz (FBG) haben für viele Missverständnisse und Fehlinterpretationen gesorgt. Um dem Wahrheitsgehalt der Meldungen auf den Grund zu gehen, haben Dietmar Buttler (Fraktionsvorsitzender DER LINKEN im Kreistag Cuxhaven) und Heiner Massmann (Mitglied des Gemeinderats Wurster Nordseeküste) versucht, Einblick in die Examensarbeit zu nehmen, in der diese Thematik behandelt wurde. Leider ist den beiden Kommunalpolitikern u. a. seitens der Technischen Hochschule Wildau eine Einsichtnahme verweigert worden!
Fest steht: Unterschiedlich sind z.B. die Angaben über die tatsächliche Zahl der Beschäftigten des Flughafens bzw. den insgesamt am Flughafen tätigen Personen. In einer Examensarbeit, zitiert in der Nordsee-Zeitung vom 18.9.2020, ist zu lesen, dass der Airport „fast 29 Vollzeitarbeitsplätze“ bietet.
In einer späteren Klarstellung (?) heißt es dann allerdings, neben 7 Beschäftigten Zivilflughafen Nordholz (FBG) sind dort 9 Marineangehörige, zum Beispiel als Lotsen und Feuerwehrleute auch für die zivile Fliegerei im Einsatz, sowie 13 Mitarbeiter von Firmen, die den Zivilflughafen nutzten, tätig. Ob es sich bei diesen 22 Personen um Vollzeitstellen handelt oder ob es nur um stundenweise Beschäftigte geht, wird leider nicht mitgeteilt. Frage: Wie will/soll Mensch denn nun diese beiden so unterschiedlichen Aussagen im Hinblick auf ihre Wertschöpfung miteinander vergleichen?
Fest steht jedenfalls, dass alle Beschäftigte nicht vollständig auf der Gehaltsliste FBG stehen, denn für 2018 weist der FBG-Etat 230.000 Euro für Personalausgaben auf. Wie die veröffentliche Wertschöpfung von 750.000 Euro zustande kommen soll, bleibt ungeklärt. Rechnen wir dann noch die Subventionen (ca. 350.000 Euro) dagegen, ist keine positive Wertschöpfung zu erkennen.
Somit wird deutlich: Die in der Examensarbeit als Grundlage der Wertschöpfungsberechnung angenommenen 29 Vollzeitarbeitsstellen sind lediglich ein Gedankenspiel bzw. eine Fiktion, die mit der Wirklichkeit nichts, aber auch gar nichts zu tun hat!
Die Wirklichkeit sieht eher laut Nordsee-Zeitung vom 7.11.2020 folgender Maßen aus: Am Flughafen sind 7 Beschäftigte tätig. Der Weser-Kurier berichtete am 10.02.2020 allerdings dagegen lediglich nur von 6 Beschäftigte. Wer kann hier nicht bis 6 oder 7 zählen? Geht dieser Fehler auf den mittlerweile ausgeschiedenen Geschäftsführer zurück oder hat ihn ein Mitglied des FBG-Aufsichtsrats zu verantworten?
Hätte man alle diese Gegebenheiten (fiktives Modell zur Wertschöpfungsberechnung; unklare Beschäftigtensituation) der Öffentlichkeit in dieser Deutlichkeit und Offenheit kommuniziert, wäre viele Fehlinterpretationen und Missverständnisse unterblieben!
Stattdessen hat wurde die Situation am Zivilflughafen so positiv dargestellt, dass – sprachlich betrachtet – Konjunktiv und Indikativ nicht klar getrennt wurden. Bestes Beispiel ist hier die Nordsee-Zeitung vom 18.9.2020: „Wir haben Wachstum und Wertschöpfung geliefert…“
Ein solcher Kommunikationsstil trägt nicht zur Vertrauensbildung bei!!!