Zur Situation auf dem Arbeitsmarkt im Landkreis Cuxhaven und dem Oberzentrum Bremerhaven im Januar erklären die Sprecher der LINKEN im Südkreis Cuxhaven, Dietmar Buttler und Carsten Zinn: Die Zahl der Erwerbslosen ist zu Beginn des Jahres in unserer Region stark auf jetzt 8.075 (Landkreis Cuxhaven) gestiegen. Schuld daran sind aus Sicht von Arbeitsagentur und zuständigem Ministerium immer die anderen – zur Zeit sind es „vor allem jahreszeitliche Gründe“, die ins Feld geführt werden – um den Anstieg zu erklären. Hier kann und darf nicht von einem gelungenem Start ins Jahr gesprochen werden! Allein schon ein Blick auf die derzeitige Entwicklung in der Offshore-Industrie verbietet dies schlechthin.
Ganz ohne die statistischen Tricks der Bundesargentur für Arbeit lag die Arbeitslosenzahl bundesweit im Januar 2015 nicht bei 3,032 Millionen sondern deutlich höher bei 3,784 Millionen, wie DIE LINKE auch für den Januar nachgerechnet hat.
Die Vielzahl der monatlich präsentierten Begründungen täuscht nicht darüber hinweg, dass es keine ernsthaften Bemühungen für eine notwendige, aktive Arbeitsmarktpolitik gibt, die Menschen in existenzsichernde Arbeit bringt. Dies gilt in unserer Region genauso wie auf Bundesebene!
Die fortgesetzten Diskussionen um weitere Ausnahmen beim Mindestlohn, die ungenügende Bereitschaft bei Leiharbeit und Niedriglohn endlich zu handeln, die hohe Zahl prekär Beschäftigter – zeigen, dass der Wille fehlt, wirkungsvoll gegen den hohen Sockel von über 3 Millionen Arbeitslosen vorzugehen. Buttler und Zinn fordern daher ein Ende aller Ausnahmeregelungen beim gesetzlichen Mindestlohn und die Einleitung von Maßnahmen zur Beseitigung von prekären Beschäftigungsverhältnissen.
Zentraler Bestandteil einer aktiven Arbeitsmarktpolitik muss u. a. die Bereitstellung ausreichender Mittel für die Aus- und Weiterbildung von Langzeiterwerbsloser sein. Darüber hinaus schlagen Buttler und Zinn ein Programm zur öffentlich geförderten Beschäftigung vor.
Seit Monaten gibt es laut Buttler und Zinn aus der Offshore-Branche in unserer Region schlechte Nachrichten. Trauriger Höhepunkt: Vor kurzem hat der Bremerhavener Stahlbauer Weserwind Insolvenz angemeldet In Spitzenzeiten waren auf dem Gelände der ehemaligen Schichau -Seebeckwerft (SSW) 1200 Menschen beschäftigt. Aktuell sind 370 Beschäftigte von der Insolvenz betroffen.
Dieses Fiasko ist nicht allein der Unternehmensführung anzulasten. Es fehlt bis heute dringend die Sicherheit der Politik! Ohne deren Unterstützung sind Investitionen und zahlreiche Arbeitsplätze in unserer Region auch weiterhin in Gefahr. Die in den vergangenen Jahren verkündeten Kürzungspläne der Bundesregierungen – ob nun CDU/CSU/FDP oder wie derzeit CDU/CSU/SPD haben der Offshore-Energie-Branche in unserer Region erheblichen Schaden zugefügt. So war z. B. die Anfang 2014 erfolgte Ankündigung des Bundeswirtschaftsministers Sigmar Gabriel (SPD), die Vergütung für Windenergie auf See kürzen zu wollen, verheerend und löste Unsicherheit bei den Investoren aus. Aktive Arbeitsmarktpoitik sieht anderes aus!
Die Offshore-Branche ist immer noch eine Zukunftsindustrie! Es ist dringend an der Zeit – sinnvolle arbeitsmarktpolitischen Instrumente einzusetzen – um die Fachkräfte in unserer Region zu halten!
Dietmar Buttler – Carsten Zinn