Cuxhaven. Der öffentliche Investitionsstau und die Schere zwischen Arm und Reich standen im Mittelpunkt einer Veranstaltung der Partei DIE LINKE in Cuxhaven. Dazu hatte der Kreisverband den Bundestagsabgeordneten Victor Perli (37) aus Wolfenbüttel eingeladen.
Perli stellte unter dem Titel „Umverteilen für soziale Gerechtigkeit“ Konzepte für die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts vor. Die wachsende soziale Spaltung sei eine Gefahr für die Demokratie. Auf der einen Seite sei inzwischen jeder sechste Einwohner armutsgefährdet. Auf der anderen Seite habe sich die Zahl der Millionäre in den letzten Jahren deutlich auf 1,3 Millionen erhöht. Allein im Kreis Cuxhaven gebe es laut Arbeitsagentur-Statistik 4.578 Kindern in Familien, die auf SGB-II-Leistungen angewiesen sind.
DIE LINKE will mit einem Zukunftsinvestitionsprogramm die öffentliche Infrastruktur wie Kitas, Schulen und Krankenhäusern erneuern, Löhne, Renten und Sozialleistungen erhöhen und das Gesundheitswesen stärken. Das Programm soll durch eine höhere Besteuerung von millionenschweren Erbschaften und Vermögen finanziert werden.
Außerdem berichtete Perli über die aktuellen Kontrollen gegen Mindestlohn-Betrug. Durch seine Anfrage war bekannt geworden, dass der Zoll in Niedersachsen rund 2.500 Verstöße pro Jahr aufdeckt, bei denen Unternehmen den Mindestlohn umgehen. Die Dunkelziffer sei hoch, der Zoll benötige mehr Personal.